Buchholz. Blau-Weiss Buchholz will in der neuen Saison weg vom dritten Platz auf Bundesebene. Traumziel ist die WM-Teilnahme in China.

Im Training arbeiten sie schon seit Wochen und Monaten wieder intensiv. Am 10. November steht für die Lateinformation von Blau-Weiss Buchholz der erste Höhepunkt der Tanzsaison 2018/2019 auf dem Programm. Dann geht das A-Team bei den deutschen Meisterschaften in Braunschweig auf das Parkett.

In den vergangenen Jahren waren die Sportlerinnen und Sportler aus Buchholz sowohl in der Ersten Bundesliga als auch bei nationalen Titelkämpfen auf den dritten Platz abonniert. Der Grün-Gold-Club Bremen und die Formationsgemeinschaft Bochum/Velbert waren noch besser. In diesem Winter soll der nächste Schritt gemacht werden – und der soll auch in einer besseren Platzierung sichtbar werden.

Franziska Becker, Trainerin der Tanzsportabteilung von Blau-Weiss Buchholz, spricht über die bevorstehende Saison, die Intensität des neuen Themas und eine mögliche Qualifikation für die Weltmeisterschaften.

Sie stecken mitten in den Saisonvorbereitung. Was hat sich seit dem Ende der Bundesligasaison im März in der Mannschaft verändert?

Franziska Becker: Einiges. Die letzten vier Jahre war die Mannschaft fast immer unverändert zusammengeblieben. Eine Konstanz, die uns einerseits ausgezeichnet und den Weg nach vorn geebnet hat, anderseits aber auch Routinen mit sich brachte. Da schleifen sich Dinge ein, die man für den nächsten Leistungsschritt erstmal neu andenken muss.

Wir haben jetzt fünf neue Tänzerinnen und Tänzer im Team, die für frischen Wind sorgen. Das Trainerteam hat sich nicht verändert. Christopher Voigt und Nick Dieckmann bilden gemeinsam mit mir das Trainerteam. Wir sind extrem eingespielt.

Kommen die Neuen mit dem Leistungsanspruch zurecht?

Ja, sie alle haben bei uns im Verein das Tanzen gelernt und wurden an das Niveau herangeführt. Wir sind momentan die einzige Bundesligamannschaft, die es schafft, einen solch hochwertigen Kader Jahr für Jahr aus dem eigenen Nachwuchs zusammenzustellen. In der gesamten Mannschaft haben nur zwei Tänzer nicht bei uns gelernt. Andere Bundesligavereine greifen häufig auf externen Nachwuchs zurück. Das ist hier in Buchholz nur durch die große Unterstützung von Blau-Weiss Buchholz möglich.

Auch das große Engagement der Trainer in den weiteren Teams trägt dazu bei, dass dieser tolle Sport in Buchholz auf diesem hohen Niveau ausgeübt werden kann.

Welche Ziele haben Sie sich für die neue Saison gesetzt?

Nach der Analyse der letzten Saison haben wir uns mit der Mannschaft inhaltliche Ziele gesetzt. Es soll alles körperlicher, noch dynamischer werden. Daraus resultierend wollen wir unseren Hut in den Ring werfen für das zweite Ticket zur Weltmeisterschaft. Als Bundesligameister ist der Grün-Gold Club Bremen bereits qualifiziert, das zweite WM-Ticket nach China wird bei der deutschen Meisterschaft vergeben.

Nach China?

Ja, dieses Jahr stellt die Teilnahme an der Weltmeisterschaft die Tanz-Clubs vor ungeahnte Herausforderungen. Die WM findet nämlich zum ersten Mal in Shenzen in China statt.

Sie meinen damit vor allem finanzielle Herausforderungen?

Ja, der deutsche Tanzsportverband wird nur den deutschen Meister finanziell unterstützen. Der zweite Vertreter muss die Reise aus eigener Kraft stemmen. Somit hätte theoretisch auch der Drittplatzierte eine Chance, wenn der Vizemeister die Reise nicht finanzieren kann. Als Bronzemedaillengewinner 2017 mussten wir uns so oder so mit dem Thema beschäftigen. Der Vereinsvorstand um Arno Reglitzky hat uns jedoch signalisiert: Wenn wir das Ticket lösen, fliegt Buchholz auch nach China. Das ist natürlich eine wahnsinnige Unterstützung und Rückendeckung.

Können Sie schon etwas über das Thema verraten? Der Begriff „The Team“ soll ja angeblich nicht mehr verwendet werden.

Richtig. Nach zwei Jahren „The Team“ habe ich mit Nick Dieckmann, der wieder selber als Tänzer dabei ist, und Christopher Voigt ein komplett neues Thema entwickelt. Mir war es wichtig, den Tänzern kein dramatisches, episches Thema aufzudrücken, sondern die Körper zur Musik sprechen zu lassen. Dabei ist eine sehr dynamische, auf verschiedenen Rhythmen basierte Choreographie entstanden, in die sich die Mannschaft von Anfang an mit hohem Engagement reingedacht und gefühlt hat. Musik und Rhythmus werden in den Körpern der Tänzer auf der Fläche sichtbar sein.

Welchen Titel hat das Thema?

Der Titel wird wie immer nicht so früh bekannt gegeben. Was ich sagen kann, ist, dass mit den angesprochenen Zielen ein extrem anspruchsvolles Konzept entstanden ist. Ein Konzept, das unseren Tänzern noch nie so viel abverlangt hat wie in diesem Jahr. Wir haben noch eine sehr intensive Trainingsphase vor uns bis zur deutschen Meisterschaft im November, in der Trainer und Mannschaft richtig Gas geben werden.