Neugraben. Fußball-Regionalligist setzt sich beim Vorbereitungsturnier des FC Süderelbe vor Blumenthaler SV und den Gastgebern durch.
Arriba-Cup – diesen Namen sollte sich jeder Fußballfan im Hamburger Süden merken. Fußball-Oberligist FC Süderelbe will sein Fußball-Vorbereitungsturnier, benannt nach dem Erlebnisbad in der Nähe des HSV-Trainingszentrums in Norderstedt, nämlich längerfristig etablieren und auch im kommenden Jahr wieder hochklassige Gegner zum freundschaftlichen Schlagabtausch auf seine Sportanlage am Kiesbarg einladen.
Wie jetzt zur Premiere den Regionalligisten SV Drochtersen/Assel und den Bremer Verbandsligisten Blumenthaler SV. Der niedersächsische Oberliga-Aufsteiger FC Hagen/Uthlede hatte eineinhalb Wochen vor Turnierbeginn abgesagt. Erster Sieger des Arriba-Cups wurde erwartungsgemäß der Regionalligaverein aus dem Landkreis Stade, der sich zunächst mit 2:0 gegen die Gastgeber und danach mit 1:0 gegen die Bremer durchsetzte.
In welcher Besetzung der Arriba-Cup im kommenden Jahr über die Bühne gehen könnte, vermochte Turnierleiter Clemens Müller noch nicht zu sagen. „Ich gehe aber davon aus, dass der Pokalverteidiger wieder antreten wird“, sagte der Herren-Obmann des FC Süderelbe, der deshalb fest mit der SV Drochtersen/Assel als „Zugpferd“ für den 2. Arriba-Cup rechnet. Drochtersen empfängt in der ersten Runde des DFB-Pokals am Sonnabend, 18. August, den FC Bayern München.
FC Hagen/Uthlede hatte seine Zusage zurückgezogen
Zu den Kehdingern und den Bremern bestünden seit langem freundschaftliche Kontakte, die vor allem auf die bekannt guten, zumeist geschäftlichen Beziehungen des heutigen Ehrenpräsidenten des FC Süderelbe, Manfred Struwe, zurückgingen und durch einige Freundschaftsspiele in den vergangenen Jahren gefestigt wurden, sagte Müller. Der Pokal, den es zu gewinnen gibt, sei ausdrücklich als Wanderpokal konzipiert, der im kommenden zurückgegeben und erneut als Siegertrophäe vergeben werde.
Nach der Absage des FC Hagen/Uthlede wäre noch Zeit genug gewesen, etwa einen guten Landesligaverein als Ersatz zu gewinnen, erzählte Müller. Aber man habe sich in Abstimmung mit den verbliebenen Turnierteilnehmer darauf verständigt, statt der vorgesehenen einmal 45 Minuten lieber zweimal 30 Minuten gegeneinander zu spielen. So ging denn der 1. Arriba-Cup mit nur drei Fußballteams unter dem Motto „klein, aber fein“ über die Bühne. Ein großer Zuschauermagnet war er deshalb aber noch nicht. Schlagermove und Triathlon in Hamburg, das WM-Spiel um Platz drei und das Wimbledon-Damenfinale im Fernsehen dürften den einen oder anderen sportbegeisterten Zuschauer von einem Besuch am Kiesbarg abgehalten haben.
„Der Arriba-Cup hat mit drei hochklassigen Mannschaften seinen Zweck als anspruchsvolles Vorbereitungsturnier auf jeden Fall erfüllt,“ sagte Süderelbes Trainer Markus Walek. „Wir haben speziell gegen Drochtersen/Assel gut gespielt, hätten sogar ein Tor schießen können. Ich bin hoch zufrieden.“ Das galt auch für die zweite Halbzeit gegen Blumenthal. „Dieses Spiel hätten wir sogar für uns entscheiden können“, sagte Walek nach dem 2:2. Zur Pause hatten seine Oberligakicker mit 0:2 zurückgelegen.
Nach dem Seitenwechsel, so Walek, habe er einige schöne Ballstafetten gesehen. Einem von drei A-Jugendlichen war es vorbehalten, den Anschlusstreffer zu erzielen. Randy-Luther Tangohong lief allein auf Blumenthals Torhüter zu, spitzelte den Ball an ihm vorbei und traf locker zum 1:2. Zum 2:2-Endstand versenkte Alexandar Mucunski den Ball aus etwa 20 Metern unhaltbar in den rechten oberen Winkel. Kurz vor dem Abpfiff war es erneut Mucunski, der mit einem Kopfball auf die Latte für das abschließende Highlight sorgte.
Der FC Süderelbe bestritt das Turnier ohne fünf Leistungsträger. Torhüter Yalcin Ceylani, Vedat Düzgüner, Martin Sobczyk, Christopher Mahrt und Marcel Rodrigues gehörten dem Kader erst gar nicht erst an. Besonders die Integration der jungen Spieler lag Markus Walek am Herzen. Fünf Spieler des Jahrgangs 2000, darunter auch die Neuzugänge vom JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Heeslingen, Oliver Fabiszewski und Justin Heinbockel, standen anstelle der genannten Routiniers im Aufgebot des FC Süderelbe.
Süderelbe setzt auf den Nachwuchs und schont die Routiniers
Vor dem Derby im Hamburger Oddsetpokal am Freitagabend beim Nachbarverein FTSV Altenwerder (20 Uhr, Jägerhof) steht am Dienstag noch ein Testspiel gegen den Landesligisten Dersimspor auf dem Programm (19.30 Uhr, Kiesbarg). Markus Walek ist sich sicher, dass seine Mannschaft für die erste Pokalrunde gut gerüstet sein wird. „Wir stehen etwa bei 60 bis 70 Prozent unseres Leistungsvermögens“, sagte der Trainer. Und den Bezirksligisten Altenwerder habe man im Endspiel um den Harburg-Pokal ja gerade erst deutlich mit 8:1 besiegt.
„Als ich noch selbst Spieler war, steckte in den Derbys gegen Altenwerder noch mehr sportliche Brisanz, war die Rivalität eindeutig größer als heute“, sagte Walek. Damals hätten beide Vereine aber auch gemeinsam in der Landesliga gespielt. Heute gebe es einen Zwei-Klassen-Unterschied. Waleks Vorgabe an seine Mannschaft: „Wir wollen auf jeden Fall in die nächste Pokalrunde.“ Hauptsache weiter, das Ergebnis sei dabei nicht so wichtig.