Buchholz. Pünktlich zur neuen Saison übergeben Buchholzer FC und Buchholz 08 den 830.000 Euro teuren Kunstrasenplatz seiner Bestimmung.

Mit dem symbolischen Durchschneiden eines blauen Bandes übergab der Erste Stadtrat der Stadt Buchholz, Dirk Hirsch, am Freitag den neuen Kunstrasenplatz im Sportpark am Holzweg. Er soll künftig vor allem als Trainingsareal für die 35 Mannschaften des Buchholzer Fußball-Clubs (BFC) und die 25 Teams des TSV Buchholz 08 genutzt werden.

Fast ehrfürchtig hatte kurz zuvor Lothar Hillmann, der Erste Vorsitzender von 08, das nagelneue Geläuf betreten. „Als ich noch bei Eintracht Braunschweig aktiv war, spielten die unterklassigen Mannschaften immer auf Grandplätzen. Jetzt stehe ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem solch hochwertigen Kunstrasen, das ist ein erhabenes Gefühl“, so Hillmann.

Sein Pendant, BFC-Chef Klaas Jensen, bestätigte die Güte des grünen Teppichs: „Weil wir einen Mindestabstand zur Bendestorfer Straße von zehn Meter einhalten mussten, liegt der Platz mit seinen 90 x 60 Metern zwar leicht unter dem Standardmaß von 106 x 68 Metern für ein Fußballfeld.“ Trotzdem hätte er eine Zulassung für offizielle DFB-Spiele und gelte sogar als FIFA-konform.

Allein 450.000 Euro hat die Stadt Buchholz beigesteuert

Viel wichtiger sei indes die herausragende Qualität. „Der Platz ruht auf einer elastischen Tragschicht. Der Kunstrasen selbst ist mit Sand und einem Gummigranulat aus alten Reifen verfüllt und muss eigentlich nur gewässert werden, wenn es über einen längeren Zeitpunkt extrem trocken ist“, erklärte Jensen.

Insgesamt 830.000 Euro hat die gesamte Anlage mit Flutlicht und einem kleinen Extrafeld für Torwarttraining gekostet. Für die hohen Ballfangzäunen musste sogar ein spezielles Statikgutachten erstellt werden. Den größten Anteil hat die Stadt Buchholz mit 450.000 Euro übernommen. 80.000 Euro steuerten Landes- und Kreissportbund bei, die restlichen 300.000 Euro teilten sich der Buchholzer FC (180.000 Euro) und TSV Buchholz 08 (120.000 Euro). „Wir sind allen Partnern, wie auch der Kommunalpolitik und den beteiligten Banken für ihre großartige Unterstützung überaus dankbar“, sagte Hillmann.

Für viele Teams beider Vereine endet damit eine permanente Tingelei „über die Dörfer“. Weil die Kapazitäten auf den angestammten Plätzen nicht ausreichten, fand das Training auch in Trelde, Sprötze, im Buchholzer Schulzentrum I und sogar in Tostedt statt. „Nun haben wir endlich einen eigenen Trainingsplatz, der witterungsunabhängig faktisch an sieben Tagen in der Woche nutzbar ist. Das sollte die Leistungssituation aller Teams entscheidend verbessern“, hofft Hillmann.

Der Kunstrasen hat eine Lebenserwartung von zwölf bis 15 Jahren

Um ungebetene Gäste fernzuhalten, ist das gesamte Areal eingezäunt worden. „Unser neuer Kunstrasenplatz hält zwar großen Belastungen stand“, weiß Klaas Jensen. Dennoch werde man mit Argusaugen darüber wachen, „dass er nicht mit Stollen- und Straßenschuhen betreten wird“. Schließlich soll er die avisierte Lebensdauer von zwölf bis 15 Jahren auch erreichen. „Hauptsache, wir haben bis dahin unsere aufgenommenen Kredite getilgt“, warf Hillmann bestens gelaunt ein.

Nicht bewahrheitet hätten sich derweil die Mutmaßungen einiger Skeptiker, die den beiden Vereinen solch eine Kooperation nicht zugetraut hätten. „Von Mord und Totschlag war sogar die Rede, allerdings völlig grundlos“, so der TSV-Chef. Die Zusammenarbeit sei viel mehr ausgesprochen harmonisch gewesen: „Auf diese Weise ist für uns alle ein großer Traum wahr geworden.“