Harburg. Konzentration auf eine Spielstätte und Abschaffung der Gruppenphase sollen mehr Fans zum Fußball-Vorbereitungsturnier locken.

Ingo Brussolo aus dem Spielausschuss des Harburg-Pokals machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. „Ich freue mich wie ein kleiner Junge auf diese Woche,“ sagte er anlässlich der Auslosung für die 54. Auflage des traditionsreichen Fußball-Vorbereitungsturniers, mit dem alle Jahre wieder im Hamburger Süden die neue Fußballsaison ihren Anfang nimmt. Ein neuer Modus soll für mehr Spannung und vielleicht die eine oder andere Überraschung mehr sorgen.

Die Mitglieder des Spielausschusses haben sich Gedanken gemacht, wie sie dem schwindenden Zuschauerinteresse Einhalt gebieten können. Sie haben entschieden, das gesamte Turnier auf nur noch einer Sportanlage und zentral in Harburg auszurichten. Am Alten Postweg kämpfen an sechs Turniertagen zwischen dem 30. Juni und 8. Juli 2018 wieder 16 Vereine um den Pokal.

Die Gruppenphase wird aufgelöst, es geht von Anfang an im K.o.-Modus zur Sache. Am Sonnabend und Sonntag, 30. Juni und 1. Juli, spielen die 16 Mannschaften um den Einzug in das Viertelfinale, das am Dienstag und Mittwoch ausgetragen wird. Am Freitag geht es ins Halbfinale, traditionell am Sonntag um 11 Uhr steigt das Endspiel.

Gespielt wird in diesem Jahr vom 30. Juni bis 8. Juli

Nicht dabei ist Titelverteidiger FC Türkiye, der wie der Harburger TB, TSV Neuland, Klub Kosova und die FSV Harburg-Rönneburg zu den fünf Vereinen gehört, die ihre Gutscheine nicht einlösten und damit auf mehr als 1300 Euro für ihre Nachwuchsabteilungen verzichteten. Offiziell heißt es, dass FC Türkiye nicht für das Turnier gemeldet habe. Dass es Differenzen zwischen dem Verein aus Wilhelmsburg und dem Spielausschuss des Harburg-Pokals über die nicht abgeforderten Erlöse aus dem Fußballturnier gegeben habe, mochte niemand bestätigen.

Auch Oberligist TSV Buchholz 08 bleibt dem Fußball-Traditionsturnier diesmal fern. Die Mannschaft absolviert zeitgleich ein Trainingslager gemeinsam mit der Zweiten Herren und räumt diesem Vorrang vor dem Harburg-Pokal ein. Somit geht als einziger Oberligist der FC Süderelbe ins Rennen. Buchholz, Türkiye und Süderelbe hatten den Turniersieg zuletzt neun Mal unter sich ausgemacht: Buchholz mit fünf, Türkiye mit drei und Süderelbe mit einem Sieg.

Ingo Brussolo vom Spielausschuss und Sandra Becker, Regionaldirektorin der Sparkasse Haburg Buxtehude, bei der Auslosung
Ingo Brussolo vom Spielausschuss und Sandra Becker, Regionaldirektorin der Sparkasse Haburg Buxtehude, bei der Auslosung © HA | Günther Bröde

Als ersten Verein zog Sandra Becker von der Sparkasse Harburg-Buxtehude den SV Vorwärts 93 Ost aus der Lostrommel. Der Aufsteiger in die Bezirksliga Süd trifft auf Gastgeber Bostelbeker SV, der mit der beeindruckenden Bilanz von 101:27 Toren in die Kreisliga eingezogen ist. Das Aufsteigerduell ist am Sonnabend, 30. Juni, um 14 Uhr das Auftaktspiel zum 54. Harburg-Pokal. Danach trifft um 15.15 Uhr Dersimspor auf den neuen Landesliga-Konkurrenten Inter 2000. Der Aufsteiger des Trainerduo Erhan Albayrak und Eren Sen, zwei ehemaligen Fußballprofis, hat personell nochmals stark aufgerüstet, unter anderem mit Torjäger Mustafa Karaaslan.

Weiter geht es am ersten Turniertag um 16.30 Uhr mit dem Derby zwischen Grün-Weiss und dem Harburger TB, der in seiner Vereinsgeschichte fünfmal den Pokal einsacken konnte. Zum Abschluss trifft Turnierfavorit FC Süderelbe um 17.45 Uhr auf den Kreisligisten Harburger Türksport.

Nach Absagen von Türkiye und Buchholz ist Süderelbe der einzige Oberligist

Am Sonntag, 1. Juli, um 11 Uhr geht es weiter mit dem Derby zwischen dem FTSV Altenwerder und TuS Finkenwerder (beide Bezirksliga Süd). Viktoria Harburg trifft um 12.15 Uhr auf Rot-Weiss Wilhelmsburg und Hallencupsieger TSV Neuland um 13.30 Uhr auf die FSV Harburg-Rönneburg. Zu Ende geht die erste Runde mit der Begegnung Klub Kosova gegen Harburger SC, der mit dem Trainerduo Alexander Reckewell/Daniel Michaelis und vielen neuen Spielern wie Abwehrspezialist René Rodrigues und Offensiv-Oldie Serdar Yilmaz in die neue Saison geht.

Die Fußballfans dürfen sich also auf packende Spiele freuen. „3000 Zuschauer wie in den 1980er-Jahren am Postweg kriegen wir wohl nie wieder“, räumte Ingo Brussolo ein, der aber trotzdem hofft, mit dem neuen Modus auch neue Fans für den Harburg-Pokal zu begeistern. Die Viertelfinals werden am Dienstag und Mittwoch jeweils um 18.30 Uhr und 19.45 Uhr gespielt; am Freitag jeweils zu den gleichen Anstoßzeiten dann die zwei Halbfinals, bevor es am Sonntag zum großen Finale kommt.