Hittfeld. Trotz schwerer Gewitter in der Nacht zuvor passieren 654 Sportler – 119 mehr als bisher – die Ziellinie auf dem Peperdieksberg.

Dass er einen Pakt mit dem Wettergott geschlossen hätte, kann man Heiner Steeneck wahrlich nicht unterstellen. Im vergangenen Jahr erwischte es den HIT-felder Volkslauf besonders schwer. Just als der erste Startschuss ertönen sollte, ging einen schweres Gewitter mit Hagel und Starkregen über der Sportanlage am Peperdieksberg nieder. Erst mit einer Stunde Verspätung, und um die großen Pfützen herum, konnten sich die Läufer seinerzeit auf den Weg machen.

Wenn man so will, lief es in diesem Jahr für den Hauptorganisator und seine etwa 50 Helferinnen und Helfer besser. Der Wettergott schickte den großen Regen immerhin nicht am Veranstaltungstag, sondern in der Nacht zuvor über Seevetal hinweg. Dafür fiel dieser umso heftiger aus, wie die Unterspülung des Grundschul-Gebäudes oder in Unterführungen im Wasser feststeckende Autos beweisen (das Abendblatt berichtete). „Bei uns haben Vertreter der Grundschule erstmals bekannt gegeben, dass der Unterricht am Montag ausfällt“, erzählt Steeneck.

Zum Glück war die im Laufe des Freitags vorbereitete Laufstrecke durch das Waldgebiet Sunder nicht sonderlich stark betroffen. „Wir haben am Sonnabend drei Helfer über die Strecke geschickt. Sie haben versucht, einige größere Pfützen trocken zu legen. Das war gar nicht so einfach, denn irgendwo muss das Wasser ja hin“, sagt der Hauptorganisator.

Schon in der ersten Runde löste sich „Superman“ Lars Roger Röpke vom Feld und klatschte mit Kindern ab
Schon in der ersten Runde löste sich „Superman“ Lars Roger Röpke vom Feld und klatschte mit Kindern ab © HA | Volker Koch

Die Läuferinnen und Läufer nahmen es locker, die eine oder andere Pfütze umlaufen oder durchqueren zu müssen. Dass ausgerechnet ein Teilnehmer im Superman-Outfit die 20,5 Kilometer lange Langstrecke als Schnellster beendete, soll allerdings nichts mit den Flugeigenschaften dieser Actionfigur zu tun gehabt haben. Schon 2016 und 2017 war Lars Roger Röpke vom TSV Eintracht Hittfeld der Sieger auf der längsten Distanz gewesen. Beim 21. HIT-felder Volkslauf gewann er in guten 1:21:10 Stunden mit elf Minuten Vorsprung vor Vereinskamerad Bastian Prim.

Gymnasium Meckelfeld stellt erneut die größte Gruppe

Worüber sich Heiner Steeneck, der nach Ulrich Goetze, Uwe Rieckhoff und Arno Rödiger der vierte Organisator in der Hittfelder Volkslaufgeschichte ist, sich besonders freute, ist der neue Teilnehmerrekord. „Im vergangenen Jahr hatten wir schon sehr viele Voranmeldungen“, erinnert er sich, „diesmal kamen aufgrund des letztlich guten Laufwetters viele weitere, kurzentschlossene Läuferinnen und Läufer hinzu.“ Die alte Bestmarke stammte aus den Jahren 2016 und 2017, als jeweils 535 Teilnehmer die Ziellinie auf dem Sportplatz überquert hatten. Exakt 119 junge und ältere Sportlerinnen und Sportler mehr sorgten dafür, dass der neue Hittfelder Teilnehmerrekord nun bei 654 Volksläufern steht.

Den Hauptgrund für die Entwicklung sieht Steeneck in der starken Beteiligung der Seevetaler Schulen. „Es ist uns immer besser gelungen, Schulen für eine Teilnahme zu motivieren. Mittlerweile habe ich feste Ansprechpartner, die ich nach Festlegung des Termins regelmäßig mit Informationen versorge.“ Der Wanderpokal für die größte vorangemeldete Gruppe sei auch deshalb begehrt, weil man ihn am Montag in der Schule vorzeigen könne. Das war an diesem Montag einmal mehr im Gymnasium Meckelfeld der Fall. Nachdem die Schülerinnen und Schüler vom Appenstedter Weg die Trophäe im vergangenen Jahr zum fünften Mal in Folge gewonnen hatten, war sie endgültig in ihren Besitz übergegangen.

Caroline Balduhn (LG Nordheide/HSV Stöckte) war die schnellste Frau über 10,6 Kilometer (46:24 Minuten)
Caroline Balduhn (LG Nordheide/HSV Stöckte) war die schnellste Frau über 10,6 Kilometer (46:24 Minuten) © HA | Volker Koch

Die Sparkasse Harburg-Buxtehude als Hauptsponsor der Volkslaufserie im Landkreis Harburg spendierte einen neuen Wanderpokal, den Steeneck abermals an einen Vertreter des Gymnasiums Meckelfeld überreichte. Die mit 106 Teilnehmern größte Schulgruppe landete knapp vor dem Gymnasium Hittfeld (96). Auch die drittplatzierte Grundschule Hittfeld (75) wurde noch mit einem kleinen Preisgeld belohnt. Darüber hinaus engagieren sich auch die Grundschulen Emmelndorf und Kapellenweg in Harburg sowie die IGS Seevetal intensiv.

„Ich glaube, die Läufergemeinschaft hat sich bei uns wieder wohl gefühlt. Die Stimmung war jedenfalls sehr nett“, so Steeneck, der als Hauptorganisator weitermacht. Als Termin für den 22. HIT-felder Volkslauf strebt er den 25. Mai 2019 an. Das wäre der Sonnabend vor Himmelfahrt. „Mit Salzhausen habe ich mich abgestimmt. Sie nehmen wohl wieder den dritten Sonntag im Mai. Und der Buchholzer Stadtlauf ist erst später im Juni.“ Endgültig werden die Termine der kommenden Volkslaufsaison erst im Spätsommer festgelegt. Danach kann Heiner Steeneck wieder seine Ansprechpartner in den Schulen informieren, um den Grundstein für ein ähnlich gutes Ergebnis wie diesmal zu legen.