Buxtehude. Mehr Tore gab es in 29 Jahren Bundesliga in der Halle Nord noch nie zu sehen. Gastgeberinnen besiegen TV Nellingen mit 44:32.

Trainer Dirk Leun vom Buxtehuder SV hielt mit seiner Kritik ungemein zurück. Nach dem 44:32 (22:15)-Kantersieg der Bundesliga-Handballerinnen gegen den TV Nellingen zeigte sich der Coach zufrieden, dass seine Mannschaft die Niederlagenserie beendet hat. Da sah Leun über die vielen Gegentore hinweg. Wichtig war vor allem, dass seine Spielerinnen den Kopf frei bekommen und Selbstvertrauen tanken konnten. Und das taten die Gastgeberinnen vor 1250 Zuschauer in der Halle Nord nach einer schwachen ersten Viertelstunde mit viel Engagement und sehenswerten Toren. „Das war heute das Ergebnis einer guten und konzentrierten Trainingswoche“, sagte Dirk Leun.

In der Anfangsphase der Begegnung deutete nichts auf das folgende Schützenfest mit insgesamt 76 Treffern hin. Noch nie in 29 Jahren Bundesliga hatten die Zuschauer in der Halle Nord mehr Tore gesehen. Zunächst zeigten beide Mannschaften viele Unkonzentriertheiten im Abschluss. Die BSV-Fans befürchteten eine ähnliche Leistung wie bei den Niederlagen gegen Thüringen und Bietigheim. Nach sieben Minuten stand es 2:2. Nach dem ersten Führungstreffer durch Friederike Gubernatis nach neun Minuten wirkten die BSV-Spielerinnen wie befreit, jetzt fielen die Tore wie am Fließband. Einer der Höhepunkte war der Kempatrick von Lone Fischer nach einem Pass von Emily Bölk zum 22:14.

Auch Torhüterin Julia Gronemann ist am Torreigen beteiligt

Auch Torhüterin Julia Gronemann sollte sich am Torfestival beteiligen, sie traf mit einem Wurf über das gesamte Feld ins leere Tor. Bölk und Fischer zauberten in der zweiten Halbzeit noch einmal. Emmi spielte eine Pass hinter dem Rücken zu Fischer, die problemlos verwandelte. Die Linksaußen der Nationalmannschaft gehörte mit sieben Treffern zu den besten Werferinnen, auch Maike Schirmer und Lisa Prior kamen auf diese Trefferquote. Rechtsaußen Schirmer wurde zur Spielerin des Tages gekürt und freute sich über einen Präsentkorb.

Der TV Nellingen kämpfte bis zum Abpfiff, ließ sich nie entmutigen und kam ebenfalls über 30 Treffer. Trainer Pascal Morgant zeigte sich mit der Leistung seines Teams, das als Drittletzter der Tabelle gegen den Abstieg kämpft, durchaus zufrieden. Einziges Ziel ist der Klassenerhalt. Kurios: Auch der TV Nellingen hatte genau wie der Buxtehuder SV drei Spielerinnen im Kader, die jeweils sieben Treffer erzielten. Beim BSV gehörten sogar alle Spielerinnen zu den Torschützinnen, bis auf Torhüterin Antje Peveling.

Alle Tore: Maike Schirmer (7), Lone Fischer (7/2), Lisa Prior (7/6), Isabell Kaiser (6), Emily Bölk (4), Friederike Gubernatis, Lynn Knippenborg (beide 3), Jessica Oldenburg (2), Julia Gronemann, Lisa Borutta, Katharina Meier, Christina Haurum, Michelle Goos (alle 1)