Hollenstedt. Oberliga-Handballfrauen bleiben beim 27:29 gegen den TuS Bergen trotz Aufholjagd wieder sieglos.

Waren die beiden Siege der Oberliga-Handballfrauen des TuS Jahn Hollenstedt zum Saisonauftakt nur ein Strohfeuer? Fast sieht es so aus, denn das 27:29 (12:17) in eigener Halle gegen TuS Bergen war nach dem 4:0-Punkte-Start bereits die dritte Niederlage in Folge für das Team von Trainer Rayco Rodriguez. Doch nur auf die Ergebnisse zu blicken, wird der Fragestellung nicht gerecht.

Was zunächst anhand der Statistik zu belegen wäre. Die zweite Hälfte gewann Hollenstedt mit 15:12 gegen Bergen. Dann mit Blick auf die Tabelle – die Niederlagen zuvor gegen Hildesheim und Hannover hatten die Jahn-Frauen gegen die beiden Spitzenteams der Oberliga kassiert. Bergen war kein Gegner dieses Kalibers, aber dennoch in den ersten 30 Minuten klar besser. „Weil wir zu viele technische Fehler gemacht haben“, lautete die Erklärung von Rayco Rodriguez, der in der zweiten Halbzeit eine Aufholjagd erlebte, die aber nicht von Erfolg gekrönt war.

Mit dem letzten Wurf vor der Pausensirene leitete die mit sieben Toren beste Hollenstedter Werferin Christin Hahn so etwas wie die Wende ein. Ihren Verlegenheitswurf ließ Bergens Torhüterin durch die Finger gleiten. Doch das Hollenstedter Fehlerfestival setzte sich nach der Pause fort. Balleroberung, Pass ins Seitenaus, Siebenmeter für die Gäste. Es steht 12:18 statt 13:17. Und weiter ging’s: Torhüterin Janine Schwarz parierte einen Wurf, leitete den Tempogegenstoß ein. Der Ball ging vor dem gegnerischen Kreis verloren. Auch den folgenden Angriff beendete Kathleen Detje mit einem Pfostenwurf; dann traf Bergen zum 13:19. So ging es bis fast zum Ende weiter.

Rayco Rodriguez klagt über geringe Trainingsbeteiligung

Allein fünf Situationen zählte Rayco Rodriguez gezählt, in denen seine Damen den Ball gleich nach der Eroberung wieder aus der Hand gaben. Für ihn auch eine Folge der momentanen Personalsituation. „Beim Handball spielt man Sechs gegen Sechs. Wir können aber nur Drei gegen Drei oder Vier gegen Vier trainieren,“ klagte er nach über die geringe Trainingsbeteiligung. Wegen Urlaub, Verletzung oder aus anderen Gründen kann er nicht mit dem kompletten Kader Spielzüge einstudieren und taktische Varianten proben. Rodriguez: „Da geht jede Kontinuität verloren.“

Jetzt ist erst einmal Pause bis zum 22. Oktober; dann geht’s zum Northeimer HC. Bis dahin hofft Rodriguez, dass einige Spielerinnen ihre Blessuren überwunden haben. Um die Pause zu überbrücken, hat der Verein für den kommenden Montag, 9. Oktober, um 20 Uhr ein Testspiel in Hollenstedt gegen die Drittligafrauen des VfL Stade vereinbart.

Alle Tore: Christin Hahn (7/4), Ina Sophie Braß (5), Meike Wietzer (4), Laura Nickel (4/3), Anh Phuong Müller, Ria-Lena Ropers (je 2), Kathleen Detje, Ann-Kathrin Jahn, Vanessa Nentwich (alle 1)