Borstel. Gastgeber der SG Borstel/Luhdorf verpassen bei der Senioren-Niedersachsenmeisterschaft in Borstel die K.o.-Phase.

Es war so schön voll wie zu den Zeiten, als in Borstel alljährlich im Sommer noch Mitternachtsturniere ausgetragen wurden. „Endlich mal wieder richtig was los auf der Anlage“, sagte Mitorganisator Peter König angesichts der 32 Mannschaften aus ganz Niedersachsen, die sich auf der Sportanlage am Habichtshorst zur 13. Krombacher Ü40-Meisterschaft eingefunden hatten. König stand zusammen mit Arne Faust an der Spitze des Organisationsteams der SG Borstel-Luhdorf. Sie hatten die zum ersten Mal mit 32 statt 16 Teams durchgeführte Endrunde ebenfalls zum ersten Mal in den Landkreis Harburg geholt.

Insgesamt 79 Spiele auf sechs Kleinfeldern waren erforderlich, bis die Senioren von Hannover 96 das große Niedersachsenross überreicht bekamen. Für den mit Ex-Profis gespickten Favoriten ist es bereits der vierte Meistertitel in den vergangenen sechs Jahren. Akteure wie Martin Groth, Holger Wehlage, Frank Hartmann, Ali Gündogan oder Goran Stojanovic – sie alle kickten in Borstel mit – sind vielen Fußballfans noch gut in Erinnerung.

Die Überraschung des Turniers war die SG Bleckede/Neetze aus dem Kreis Lüneburg, die sich als Gruppenzweiter und über ein Neunmeterschießen im Achtelfinale gegen MTV Treubund Lüneburg schließlich bis ins Finale vorgespielt hatte. „Die Sympathien der Zuschauer gehörten klar dem Außenseiter, der bis zur letzten Minute von der Sensation träumen durfte“, erzählt Arne Faust. Hannover 96 machte immer mehr Druck, der SG-Torhüter parierte mehrfach glänzend. Gegen den sehenswerten Schlenzer von Goran Stojanovic in den rechten oberen Torwinel war er dann aber machtlos. Ohne dieses 1:0 wäre es ins Neunmeterschießen gegangen. Beide Mannschaften sind für die norddeutsche Ü40-Meisterschaft am 26. August in Melbeck qualifiziert.

SG Bleckede/Neetze stößt überraschend bis ins Endspiel vor

Die Mannschaft von Gastgeber SG Borstel/Luhdorf verpasste ihr Ziel, in die K.o.-Runde einzuziehen. Nach dem 1:1 gegen TSV Sievern und einer 2:3-Niederlage gegen SC Gitter, deren Keeper Michael Bock später als bester Torwart ausgezeichnet wurde, musste im letzten Gruppenspiel gegen den Hagener SV unbedingt ein Sieg her. Trotz guter Gelegenheiten verlor das verletzungsbedingt geschwächte Team um Spielertrainer Jens Ohlhorst mit 1:2 und belegte in der Endabrechnung Platz 24. „Als Vizemeister in der Halle haben wir uns natürlich mehr vorgestellt“, sagte Ohlhorst, „gegen drei gute Gegner haben wir uns zu viele individuelle Fehler geleistet. Die anderen Teams haben in der Breite eine bessere Qualität als wir.“

Zur großen Siegerehrung in der Stadthalle marschierte der Niedersachsenmeister durch ein Spalier aller Anwesenden ein. Torschützenkönig Heiko Riediger (FT Braunschweig) schoss wie Goran Stojanovic und Martin Groth (beide 96) fünf Tore, benötigte aber weniger Spiele. „Niedersachsen hat nicht nur viele hervorragende Ü40-Fußballer, sondern auch je­de Menge Feierbiester in dieser Altersklasse“, lautete Fausts Fazit nach langer Partynacht.