Winsen. In Erinnerung an die verstorbene Vorsitzende werden Sportvereine für ihr Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit bedacht.
Das großartige Engagement von Almut Eutin wirkt weit über ihren Tod hinaus. Das gilt für unzählige Bereiche, in +denen die im August verstorbene Vorsitzende des Kreissportbundes Harburg-Land für die Belange von Vereinen und Verbänden kämpfte. Ihr nachhaltiges Wirken wird nun auch in einer neu geschaffenen Auszeichnung deutlich, die das besondere Engagement von Sportvereinen im Bereich des Kinder- und Jugendsports würdigt. Erstmals im Januar 2017 wird der Vorstand des KSB Harburg-Land den Almut-Eutin-Gedenkpreis vergeben. Dotiert ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro.
Die Initiative stammt von den Vorsitzenden der zehn weiteren Kreissportbünde im ehemaligen Bezirk Lüneburg. Viele von ihnen konnten nicht an der Trauerfeier für Almut Eutin Mitte August in Fliegenberg teilnehmen, weil parallel Sitzungen beim Landessportbund in Hannover stattfanden. „Außerdem wäre ein Kranz ganz und gar nicht in Almuts Interesse gewesen“, sagt Hartmut Ostermann, der Vorsitzende des Kreissportbundes Celle. Stattdessen hätten sich die Vorstandsmitglieder aus Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck, Verden/Aller, Rotenburg/Wümme, Stade, Lüneburg, Uelzen, Lüchow-Dannenberg, Celle und dem Heidekreis schnell darauf verständigt, jeweils 50 Euro zu spenden.
Die insgesamt 500 Euro durften nicht in die allgemeine Verwaltungsarbeit des KSB Harburg-Land fließen, sondern sollten einem Projekt zugeführt werden, das eng mit dem Wirken von Almut Eutin verknüpft ist. „Da ist uns die Idee des Almut-Eutin-Gedenkpreises gekommen“, berichtet der stellvertretende KSB-Vorsitzende und Schatzmeister Jürgen Riedel aus Ashausen. Er führt die KSB-Amtsgeschäfte derzeit gemeinsam mit Sportwart Friedhelm Meyer (Luhdorf). Das Engagement für Kinder und Jugendliche hätte Almut Eutin immer besonders am Herzen gelegen, so Riedel.
Da auch der Landkreis Harburg eine dreistellige Summe an den KSB überwiesen hat, steht ein Grundstock zur Verfügung, aus dem heraus mindestens drei Mal der Almut-Eutin-Gedenkpreis vergeben werden kann. Vereine können ihre Vorschläge formlos an die KSB-Geschäftsstelle schicken, der Vorstand entscheidet über die Vergabe. Der erste Preisträger steht bereits fest und wird am 25. Januar 2017 im Rahmen einer kleinen Feierstunde bekannt gegeben und geehrt. „Den Gedenkpreis wollen wir jedes Jahr vergeben. Das hat Almut sich verdient“, sagt Jürgen Riedel.
Ein Nachfolger an der Spitze des KSB Harburg-Land ist nicht in Sicht
Die KSB-Vorsitzenden Hartmut Ostermann (Cuxhaven) und Edmund Stolze (Celle) waren jetzt nach Winsen gekommen, um die Gesamt-Spendensumme von 500 Euro zu übergeben. „Almuts Tod ist tragisch für alle zehn Kreissportbünde“, sagt Stolze und erinnerte an die Ereignisse im Sommer 2016. Ende Juli seien die elf KSB-Vorsitzenden mit ihren Lebenspartnern zur jährlichen Gesamtkonferenz in Winsen zusammen gekommen. Der KSB Harburg-Land war turnusmäßig mit der Ausrichtung an der Reihe. Eutin sei nach einem Krankenhausaufenthalt zwar nicht richtig fit gewesen, habe aber dennoch das von ihr geplante Wochenende mit Barkassenfahrt in den Hamburger Hafen, Besichtigung der Sportanlage des Todtglüsinger SV und einer Partie Gorodki komplett mitgemacht. „Und keine drei Wochen später kommt die Nachricht von ihrem Tod“, so Stolze bedrückt.
Almut Eutin war acht Jahre lang auch Sprecherin der Regionalkonferenz gewesen, in der sich die elf KSB nach der Auflösung der Bezirksregierungen inoffiziell zusammen geschlossen hatten. „Sie hat sich immer energisch für die Region eingesetzt, dafür gesorgt, dass die Sportregion trotz der neuen Strukturen erhalten bleibt und ließ sich in ihrem Kampfgeist niemals unterkriegen“, sagt Hartmut Ostermann, der seit 2014 als Eutins Nachfolger der Sprecher der Region ist. „In den anderen Regionen Niedersachsens gibt es diesen Zusammenhalt nicht so wie bei uns.“
Ein neuer Vorsitzender für den Kreissportbund Harburg-Land ist nach wie vor nicht in Sicht. „Auch in den Fachverbänden ist niemand zu finden“, berichtet Jürgen Riedel, der ebenso wie Friedhelm Meyer keine eigenen Ambitionen auf den Vorsitz hegt – aus Altersgründen. „Vielleicht muss man den Kandidaten deutlich machen, dass man diese Funktion entweder leben oder auch nur begleiten kann“, sagt Edmund Stolze, „meine Erfahrung ist, dass Frauen immer sehr engagiert sind.“ Womit sich der Kreis zu Almut Eutin wieder schließt.