Neugraben. Oberliga-Schlusslicht feiert 5:2-Auswärtssieg nach 0:2-Rückstand, Hattrick durch Samuel Louca. Spielabbruch wegen Unwetter bei Türkiye.

Alles deutete im Auswärtsspiel des FC Süderelbe beim heimstarken VfL Pinneberg auf eine weitere Niederlage in der Fußball-Oberliga hin. Die Gastgeber führten nach einer Viertelstunde mit 2:0, hatten scheinbar alles im Griff. Nach einer halben Stunden erzielte Max Hartmann den Anschlusstreffer, kurz darauf gab es Elfmeter für den FC Süderelbe. Torwart Dennis Lohmann scheiterte im ersten Versuch, konnte den Abpraller aber zum 2:2 verwerten. Nach der Pause steigerte sich der punktlose Tabellenletzte aus Neugraben weiter und spielte sich in einen Rausch. Samuel Louca markierte nach einer Stunde die Führung und zeichnete in der Folge bei vielen Kontern und mit zwei weiteren Toren hauptverantwortlich für den 5:2-Auswärtssieg.

Zwei Punkte verloren oder einen gewonnen? Buchholz-08-Coach Thorsten Schneider konnte sich nicht entscheiden. Nach 90 Minuten ging ein 2:2 (0:0) zwischen seinem Club und Aufsteiger TuS Osdorf in die Tabelle ein. Die Hausherren fanden vor 300 Zuschauern in der Otto-Koch-Kampfbahn überhaupt nicht ins Spiel. Nach elf Minuten bekamen sie die Quittung in Form des 0:1 durch einen Kopfball von Torben Krause. Gefährlich vor dem Osdorfer Tor wurde es in der ersten Hälfte nur einmal, als ein Freistoß in Richtung zweiter Pfosten segelte, doch Jakob Schulz aus spitzem Winkel verzog.

Nach Wiederanpfiff lauerten die Gäste weiter auf Konter. Mit Erfolg: Nach einem 08-Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hieß es 0:2 (73.). Dieser Treffer rüttelte die Hausherren wach. Endlich entfachte Buchholz Druck, der sich erst positiv auf das Eckenverhältnis auswirkte und dann zu Toren führte. Der zur Pause für Glenn Lentvogt eingewechselte Jan-Niklas Schulga verkürzte nach einer Ecke von Arne Gillich auf 1:2 (75.) und traf nach einem weiteren Eckstoß von Maxi Fischer (83.) zum 2:2. Schulga erzielte beide Tore mit dem Kopf. „Nach dem 0:2-Rückstand war das ein Punkt für die Moral“, befand Coach Schneider, der sich über die Chancenauswertung der letzten fünf Minuten ärgerte. Erst rettete Osdorfs Möhring mit einem Reflex, dann traf Nikolas Mallwitz mit einem Kopfball nur die Latte.

Der FC Türkiye zeigte sich gut erholt von der Derbypleite beim Klub Kosova. Im Heimspiel gegen den SC Victoria hätte Onur Tüysüz seine Farben früh in Front schießen können, doch der Ball verfehlte das Tor. Victoria brauchte eine Zeit lang, um ins Spiel zu kommen, die beste Chance macht Türkiye-Keeper Tobias Braun zunichte. Kurz vor der Pause nahm die Partie eine unerwartete Wendung. Blitz, Hagel und Donner verwandelten die Sportanlage an der Landesgrenze in einen nicht mehr bespielbaren Zustand – Abbruch.

Nach dem ersten Saisonsieg gegen Türkiye nahm der Klub Kosova nun auch bei Altona 93 das Geschehen in die Hand, hatte in den ersten 15 Minuten mehrere gute Möglichkeiten. Altona nutzte gleich die erste durch Nick Brisevac zum 1:0. Kosova gefiel auch in den zweiten Halbzeit, erspielte sich Chancen und hielt ebenbürtig mit. Das Tor machten erneut die Gastgeber, wieder traf Brisevac. Die Gäste gaben sich nicht geschlagen, kamen 20 Minuten vor Ende durch Patrick Smereka zum 1:2. „Wäre das Spiel ein paar Minuten länger gegangen, hätten wir den Ausgleich gemacht“, so Betreuer Peter Koch.

Auch im fünften Anlauf sind die Oberligafußballer des Buxtehuder SV ohne Sieg geblieben. Was schlimmer ist: Beim 1:3 (1:1) im Jahnstadion gegen den WTSV Concordia war vom Aufwärtstrend, den Trainer Sven Timmermann ausgemacht hatte, nichts zu sehen. Die Gäste ließen von Anfang an keinen Zweifel aufkommen, wer Titelanwärter und wer Abstiegskandidat ist. Folgerichtig gingen die Wandsbeker nach 20 Minuten in Führung, der Buxtehuder SV konnte zehn Minuten später durch Salim Aichaoui ausgleichen. So schön dessen Treffer aus der Drehung auch war, er sollte am Ende nicht mehr als Ergebniskosmetik bedeuten. Denn mit Torchancen war es in Durchgang zwei vollends vorbei. Beim zweiten Gegentor ließ der Torschütze drei Buxtehuder Abwehrspieler stehen. Der BSV schaltete in der Schlussphase nochmal auf Angriff um, war dadurch anfällig für Konter. Prompt musste Torhüter Dennis Bock in der Nachspielzeit ein weiteres Mal hinter sich greifen.