Buchholz/Winsen. Gerätturnerinnen aus Buchholz und Winsen behaupten sich gut bei den deutschen Jugend-Meisterschaften in Heidelberg.

Von den fünf Turnerinnen aus dem Landkreis Harburg, die sich für die deutschen Jugendmeisterschaften in Heidelberg qualifiziert hatten, zeigte Emma Ma­lewski von der Kunstturngemeinschaft (KTG) Lüneburger Heide die beste Leistung. Die elfjährige Bundeskaderathletin, die Mitglied im MTV Pattensen ist, überzeugte mit Präzision und hohen Schwierigkeitsgraden und belegte bei ihrer ersten Jugend-DM den zehnten Platz unter 28 Teilnehmerinnen der jüngsten Altersklasse (AK) 12.

Emma Malewski begann mit einem sicher geturnten Tsukahara gehockt am Sprung. Am Stufenbarren turnte sie blitzsauber und musste nur nach dem Doppelsalto-Abgang einige Schrittchen nach hinten machen. Am Schwebebalken präsentierte sie die zweitschwerste Übung aller Teilnehmerinnen. Es gelang fast alles, und sie qualifizierte sich für das Gerätefinale der besten Sechs. Dort gelang die schwierige Menicelli-Spreizsalto-Verbindung in Perfektion und Emma Malewski wurde Fünfte. Am Boden wirbelte sie schließlich zur Musik von Disneys Aladdin über die Bodenfläche und wurde für ihre Übung mit zweieinhalbfacher Schraube mit guten 11,30 Punkten belohnt.

Nicht ganz soweit nach vorn ging es für die anderen Gerätturnerinnen. Justina Büttner (TSV Buchholz 08) zeigte ihr Programm vom vergangenen Jahr, erweitert durch einen neuen Barrenabgang, den Doppelsalto. Die Sportlerin des Jahres 2015 im Kreis Harburg turnte sauber und solide und belegte im Feld der 13-Jährigen den 13. Platz.

Landeskaderathletin Fabienne Renée Liepelt (Blau-Weiss Buchholz) war erst vor drei Jahren von Oldenburg in die Nordheide gezogen und wagte den Wechsel von der Sportakrobatik zum Kunstturnen. Bei ihrem ersten Start bei einer deutschen Jugendmeisterschaft zeigte die 14-Jährige verständlicherweise Nerven. Zweimal musste sie das Gerät verlassen, zeigte Unsauberkeiten und musste sich mit dem 15. und letzten Platz der AK 14 begnügen. „So ist das halt beim ersten Mal“, sagte Trainerin Susanne Tidecks. „Dennoch ist Fabienne hochmotiviert aus Heidelberg zurückgekehrt.“

Auch für Jule Kohl (Blau-Weiss Buchholz) war die Qualifikation für Heidelberg schon ein Erfolg. Sie turnt zwar bereits seit sechs Jahren im Landesstützpunkt Buchholz, in den letzten zwei Jahren lief es aber nicht gut. Ende 2014 stieg Jule aus dem Spitzensportbereich aus, reduzierte ihr Training und regenerierte sich. Im Herbst 2015 hatte sie neue Motivation gesammelt und formulierte die DM-Teilnahme als Ziel. Das seinerzeit milde Lächeln gefror den Trainern bald im Gesicht, als sich Jule Kohl mit eiserner Disziplin immer näher an Höchstschwierigkeiten heranarbeitete.

Der Sprung nach Heidelberg gelang der Zwölfjährigen tatsächlich. Bei den deutschen Meisterschaften zeigte sie am Sprung erstmals einen Tsukahara gehockt, der mit 12,225 Punkten belohnt wurde. So ging es aber nicht weiter. Am Stufenbarren wollte gar nichts gelingen, nach zwei Stürzen rutschte sie ans Ende des Klassements und belegte Rang 28.

Jules ebenfalls qualifizierte Blau-Weiss-Teamkameradin Alice Dinter wird den Rest der Turnsaison nur von der Bank aus verfolgen können. Eine Woche vor dem Saisonhöhepunkt stürzte sie unglücklich vom Schwebebalken und brach sich das Handgelenk.

Für viel Freude in Buchholz sorgte das herausragende Abschneiden von Anuschka Maltzan (AK 13), die mittlerweile das Sportinternat Chemnitz besucht und für TuS Chemnitz-Altendorf startet. „Sie ist allerdings nach wie vor Mitglied bei Buchholz 08“, sagt Trainer Bernward Bade über seinen einstigen Schützling, der deutsche Meisterin am Stufenbarren wurde und zudem Bronze am Boden gewann.