Todtglüsingen. Konrad Merta stellt bei den Titelkämpfen in Portugal sogar einen Weltrekord im Bankdrücken auf. Gold auch für Krystian Slosarek.
Der Mann ist fast 80 Jahre alt, aber deutlich fitter als viele Jüngere. Und das nicht nur körperlich, sondern auch im Geiste. Konrad Merta hat als Trainer der Kraftsportler im Todtglüsinger SV nicht nur deren körperliche Leistungsfähigkeit im Blick. Für ihn ist auch soziale Kompetenz wichtig, das Miteinander sowie die Integration von Flüchtlingen und Sportlern mit Migrationshintergrund.
Bei seinem jüngsten Projekt konnte sich Merta ausnahmsweise ganz auf sich allein konzentrieren. Bei den Weltmeisterschaften der Kraftdreikämpfer in der portugiesischen Hafenstadt Porto krönte sich der Coach zum Weltmeister. Und das nicht zum ersten Mal, und auch nicht mit irgendeiner Leistung. „Konny“ Merta stellte bei seinem insgesamt achten WM-Titel nämlich einen Weltrekord auf. In der Altersklasse der 75- bis 79-Jährigen und der Gewichtsklasse über 90 Kilo brachte er beim Bankdrücken 107,5 Kilogramm zur Hochstrecke. Danach ließ Merta noch 125 kg auflegen und drückte die enorme Last zwei Mal in die Höhe. Die Kampfrichter gaben aber beide Versuche mit 2:1-Stimmen ungültig.
Ihm gleich – was den Titel des Weltmeisters angeht – tat es sein Vereinskamerad Krystian Slosarek bei den 55- bis 59-Jährigen. Er war in der Gewichtsklasse bis 125 kg mit seinem zweiten Versuch, bei dem er 207,5 kg in die Höhe drückte, nicht vom ersten Platz zu verdrängen. Das prächtige Gesamtergebnis der Sportler des Todtglüsinger SV rundete Nikolay Klass (offene Hauptklasse bis 82,5 kg) als Viertplatzierter ab.