Schneverdingen. Bundesligamänner belegen letzten Platz beim 7. internationalen Heidecup in Schneverdingen. Bei seiner Premiere gewinnt Aufsteiger SC DHfK Leipzig

Zwei Turnierneulinge haben beim 7. internationalen Heidecup in Schneverdingen für die Überraschungen gesorgt. Zuerst müssen die Handballer vom SC DHfK Leipzig genannt werden. Die junge Mannschaft von Trainer Christian Prokop holte sich bei ihrer Premiere mit einem 24:22-Erfolg (21:21, 10:10) im Siebenmeterwerfen gegen die HSG Wetzlar den Sieg. Der Bundesliga-Aufsteiger aus Sachsen lieferte dem Vorjahressieger in ausverkaufter Halle ein Spiel auf Augenhöhe. Zum Matchwinner avancierte Torhüter Felix Storbeck, der im Shoot-out zwei Würfe parierte.

Den dritten Platz belegte das Team von KIF Kolding-Kopenhagen dank eines schwer erkämpften 27:25-Erfolgs gegen die Kadetten Schaffhausen. Platz fünf ging an den schwedische Serienmeister IK Sävehof, der den Lokalmatadoren HSV Handball mit 25:22 (12:9) bezwang. Die Schweden, die ebenfalls zum ersten Mal in der Lüneburger Heide antraten, hatten sich für ihre fünftägige Deutschland-Tour ein Mammutprogramm auferlegt. Fünf Spiele in fünf Tagen – mehr geht eigentlich nicht. Damit nicht genug. Nach dem 44:15-Sieg im Freundschaftsspiel gegen eine Regionsauswahl und der 26:32-Auftaktniederlage beim Heidecup gegen den späteren Turniersieger SC DHfK Leipzig gab es immer noch keine Zeit zum Verschnaufen.

„Ich bin angerufen worden, ob ich für die schwedischen Handballer einen Golfplatz organisieren kann“, sagte Wolfgang Mayer. Der findige Organisationschef erfüllte auch diesen Wunsch seiner Gäste. Pünktlich um 10 Uhr am Sonnabend schlugen die Handball-Profis aus dem Göteborger Vorort ab und lochten auf der Golfanlage Hofloh ein.

„Wir tun alles, damit sich die Mannschaften wohlfühlen“, sagt ­Mayer, der sich mit seinem unermüdlichen Orga-Team wieder über einen gelungenen Heidecup freuen darf. Fast 2500 Zuschauer an drei Tagen erlebten ein familiäres Handballfest. Vor allem die Atmosphäre hat es den Fans angetan. Auf engstem Raum in der KGS-Sporthalle am Timmerahde sitzen die Zuschauer zusammen und feuern die Teams an. Weil auch das Wetter mitspielte, hatten vor allem die Mädchen und Jungen der „Wischteams“ alle Hände voll zu tun. Der Schweiß floss buchstäblich in Strömen.

Der Abstecher zum Golfen schien die Handballer des IK Sävehof regelrecht beflügelt zu haben. Im skandinavischen Duell gegen den favorisierten KIF Kolding-Kopenhagen lieferten die Schweden ihr bestes Turnierspiel ab und vermasselten dem dänischen Champions-League-Teilnehmer den Finaleinzug. Erst im Siebenmeterwerfen setzten sich die Dänen mit 30:29 (25:25, 13:11) durch. Für das Endspiel reichte der zweite schwedische Sieg aber nicht, weil die bessere Tordifferenz zugunsten von Leipzig und Wetzlar entschied.

Der Idrottsklubben Sävehof hat sportlich seine Teilnahme gerechtfertigt. Im Vorjahr war das Team um den früheren HSV-Torhüter Per Sandström bereit gewesen, für den HSV Handball einzuspringen, weil dieser um die Lizenz fürchtete. Wolfgang Mayer musste den Schweden aber absagen, nachdem die Hamburger doch noch die Zulassung bekamen. Allerdings sagte der Schneverdinger Orga-Chef dem IK Sävehof die Teilnahme für das Turnier 2015 zu.

Der HSV Hamburg blieb beim Heidecup ohne Sieg. In allen drei Spielen war für die Hanseaten das größte Problem die Chancenverwertung. Verzichten musste Trainer Michael Biegler auf Rückraumspieler Pascal Hens, der allerdings mit in die Heide gekommen war und vor allem bei den kleinen und großen Autogrammjägern gefragt war. Positiv für den Bundesligisten war die Rückkehr der lange verletzten Johannes Bitter und Hans Lindberg. Der dänische Rechtsaußen fehlte am dritten Tag gegen Sävehof, weil er bei der Geburt seines Sohnes in Hamburg dabei sein wollte. Gegen die Schweden trieb der Ex-HSVer Per Sandström die Kollegen seines ehemaligen Teams zur Verzweiflung. Bester Hamburger war Neuzugang Dener Jaanimaa, der am Sonntag seinen 26. Geburtstag feierte.

Zum Duell zwischen HSV Handball und SC DHfK Leipzig kam es diesmal nicht. Darauf müssen die Handballer bis zum Auftakt der neuen Bundesligasaison am 23. August in der Arena Leipzig warten. Die Trainer haben sich über Stärken und Schwächen des Gegners ausgiebig informiert – auch wenn der Heidecup „nur“ ein Vorbereitungsturnier ist, allerdings auf hohem Niveau.