Sportlerin des RC Süderelbe holt bei der Ruder-Weltmeisterschaft in Amsterdam mit dem Leichtgewichts-Doppelvierer Bronze. Sylvia Pille-Steppat vom Wilhelmsburger RC wird Viere im B-Finale im Para-Mixed-Doppelzweier.

Harburg. Viel Wind herrschte bei der Ruderweltmeisterschaften auf der Bosbaan, dem Gewässer mitten in Amsterdam, und das Geschrei und der Jubel waren laut zu vernehmen. Das Boot der Niederlande liegt vorne, fast schon vom Start weg. Die deutschen Frauen in ihrem Leichtgewichts-Doppelvierer, die am Ende Dritte werden und WM-Bronze gewinnen, gehören neben den Aus-tralierinnen und den Chinesinnen, die die Jahresweltbestzeit halten, zu den Verfolgerinnen. Mitten in das aufgeregte Toben dringen immer wieder Schreie eines positiv Verrückten, der die Boote mit dem Fahrrad verfolgt. „Die Chinesen werden langsamer“, brüllt Manfred Last, der Trainer des Ruderclubs Süderelbe, der für den Leichtgewichts-Doppelvierer – in der Summe dürfen die vier Athletinnen 228 Kilo (4x57 kg) wiegen – verantwortlich ist, dem deutschen Boot zu. So laut, dass ist selbst auf der anderen Seite des Ufers zu hören ist.

Im Boot ein kurzes Kommando von Judith Anlauf vom RC Süderelbe. Leonie Pieper, die Schlagfrau, erhöht die Frequenz. 39 Schläge machen die Frauen jetzt in der Minute. Die Chinesinnen fallen zurück. Noch 500 Meter bis zum Ziel. „Halbe Länge auf Zwei“, ruft der Trainer auf dem Fahrrad. Die deutschen Ruderinnen ziehen noch einmal an, schieben sich Zentimeter um Zentimeter an das Boot aus Australien heran. Aber die Routiniers von Downunder halten dagegen. Durch den Jubel der holländischen Fans hört Manfred Last: „Gold für die Niederlande, Silber für Australien, Bronze für Deutschland.“

Selbst sehen konnte er den Einlauf nicht. „Ich musste absteigen und um die Zuschauertribünen herumlaufen“, berichtet er. „Der starke Wind und damit die vielen Wellen haben dieses Weltmeisterschafts-Finale geprägt. Trotz der harten Bedingungen haben selbst wir als Dritte die Weltjahresbestzeit mit unserer Zeit von 6:22,790 Minuten um mehr als eine Sekunde unterboten.“

Sylvia Pille-Steppat vom Wilhelmsburger Ruderclub wird im B-Finale im Para-Mixed-Doppelzweier mit ihrem Partner Marcus Klemp (Ribnitzer SV) Vierte.