Regionalligist Lüneburger SK Hansa verliert vor 1850 Fans in Bardowick mit 0:1 gegen das U23-Team des Hamburger Zweitligisten. Das einzige Tor fällt zwei Minuten vor dem Abpfiff.

Bardowick. Der Regionalliga-Aufsteiger bezahlt weiter Lehrgeld. Nach dem furiosen 5:2 im Pokal beim BSV Rehden kassierte der Lüneburger SK Hansa zum dritten Mal in einem Ligaspiel hintereinander einen Treffer in der Schlussphase und verlor diesmal mit 0:1 (0:0) gegen FC St. Pauli II.

1850 Zuschauer sorgten in Bardowick für gute Stimmung, die sich in der ersten Halbzeit aber nicht auf das Spielfeld übertrug. In einer langweiligen Partie gab es weder hüben noch drüben Torchancen. Nach dem Wiederanpfiff wurde das Spiel besser dank eines nun engagiert angreifenden LSK. In der 66. Minute schienen die Bemühungen Früchte zu tragen. Nach einem Foul am agilen Muhamed Alawie zeigte Schiedsrichter Lennart Dornieden aus Papenburg auf den Punkt. Doch Tezcan Karabulut scheiterte mit seinem zu schwach geschossenen Strafstoß an St. Paulis Profi-Leihgabe Philipp Heerwagen.

Von dem Fehlschuss ließ sich das junge LSK-Team nicht entmutigen und kam zu zwei weiteren Großchancen. Doch weder Alawie noch der in der 68. Minute für Nico Hübner ins Spiel gekommene Engin Kiy konnten Heerwagen, der beide Male glänzend reagierte, überwinden. Dann kam es wie es im Fußball oft kommt: Zwei Minuten vor dem Ende gab es eine Ecke für den LSK. Die Gäste droschen den Ball aus der Gefahrenzone. Im Mittelfeld sah sich Karabulut plötzlich allein Tom Trybull gegenüber. Der foulte ihn leicht, strebte allein auf Torwart Maximilian Wulf zu und überwand diesen mit einem Lupfer. Es war die einzige Torchance für die Gäste während der gesamten Partie. „Eine ganz bitte Niederlage“, ärgerte sich LSK-Sportvorstand Gerald Kayser, „wir haben uns für unsere gute Leistung erneut nicht belohnt.“

Tags zuvor hatten die Lüneburger Spieler erfahren, mit wem sie es im Viertelfinale des Niedersachsenpokals zu tun bekommen: Gegner ist der mit sieben Punkte aus den ersten drei Spielen fulminant gestartete Liga-Konkurrent TSV Havelse. Das ergab die Auslosung in der Halbzeitpause der Regionalligapartie zwischen Goslar und Havelse (0:2). „Wir wollen beim starken TSV Havelse ins Halbfinale einziehen. Das würde uns die Chance auf den Einzug in den DFB-Pokal sichern“, kommentierte Kayser das schwierige Los. Zur Erinnerung: Der TSV Havelse hatte 2012 mit seinen Auftritten im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg (3:2 nach Verlängerung) und VfL Bochum (1:3) deutschlandweit für Furore gesorgt. Als Spieltermin für das Viertelfinale ist Mittwoch, 20. August, vorgesehen.

Auf viele Tipps des Neu-Lüneburgers Patrick Posipal, wie dessen Ex-Verein in Garbsen zu packen ist, darf LSK-Coach Elard Ostermann kaum hoffen. Der Grund: Havelses Mannschaft, die im Vorjahr Siebter wurde, ist kaum wiederzuerkennen. Mehrere Leistungsträger haben den Club verlassen.

Auch beim LSK gibt es viele neue Gesichter. Jetzt kommt eines dazu: Mit dem Defensivallrounder Noél Below (SC Victoria Hamburg) meldet der LSK Neuzugang Nummer 14. Der 20-Jährige, der in der vergangenen Saison 19 Regionalligaspiele für den Absteiger absolvierte, kann mehrere Positionen bekleiden. „In diesem Bereich waren wir knapp besetzt“, begründete Ostermann die jüngste Aktivität, mit der die Personalplanungen nun abgeschlossen sind.

Weil der 24 Akteure umfassende Kader bei Laune gehalten will, hat der Lüneburger SK Hansa ein Freundschaftsspiel gegen Oberligaaufsteiger SV Teutonia Uelzen vereinbart. Die Partie zwischen „Salz- und Zuckerstadt“ findet am morgigen Dienstag, 12. August, um 19.30 Uhr in Bardowick statt. Der Ex-Uelzener Daniel Maaß freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen alten Mannschaftskameraden. Tickets gibt es nur an der Abendkasse, die um 18.30 Uhr ihre Pforten öffnet.