In Luhmühlen laufen die Planungen für das diesjährige Vielseitigkeitsturnier längst auf Hochtouren. Das Preisgeld bei der Meßmer Trophy beträgt jetzt 20.000 Euro.

Luhmühlen. Luhmühlen ist für Andreas Dibowski in unmittelbarer Nachbarschaft, das Vielseitigkeitsgelände in der Westergellerser Heide liegt quasi vor der Haustür seines Irenenhofs in Döhle. Natürlich spielt das internationale Vielseitigkeitsturnier eine wesentliche Rolle in der Saisonplanung des Mannschafts-Olympiasiegers. Andreas Dibowski sieht Luhmühlen als sein Zuhause an, dort zu reiten, ist immer etwas ganz Besonderes. Diesmal hat der Lokalmatador sogar einen Titel zu verteidigen, 2013 wurde Andreas Dibowski erstmals deutscher Meister.

Wie es sein Naturell ist, sieht Andreas Dibwoski seine Chancen auf eine Titelverteidigung nüchtern. „Ich erwarte nicht, erneut deutscher Meister zu werden. Die besten deutschen Reiter werden mit ihren Top-Pferden in der Meßmer Trophy an den Start gehen“, sagt er, „sicher reitet man Luhmühlen nicht einfach nur, um dabei zu sein, sondern möchte immer gewinnen – aber ich verspüre keinen Erfolgsdruck.“ Auch wenn der Berufsreiter derzeit auf dem Irenenhof in Döhle mit sieben Pferde auf Drei- und Vier-Sterne-Niveau arbeitet, ist derzeit nur sicher, dass er mit Butts Leon vom 12. bis 15. Juni im CIC*** startet. Ob er WM-Kandidat Butts Avedon in der Vier-Sterne-Prüfung reitet, will Andreas Dibowski kurzfristig entscheiden.

Der Termin für das Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen rückt näher. Geschäftsführerin Julia Otto von der Turniergesellschaft ist längst mitten in der Vorbereitung. „Es geht super voran. Wir freuen uns, dass die FEI sich entschieden hat, die Serie der Vier-Sterne-Prüfungen fortzuführen“, sagt sie, „außerdem hat die Bauphase der Hindernisse begonnen, ich wechsel fast stündlich zwischen Büro und Gelände hin und her.“ Es sei deutlich zu spüren, dass sich alle auf die grüne Saison freuen, denn der Kartenvorverkauf ist auch in diesem Jahr bereits gut angelaufen.

Ein Blick in die Halle des Luhmühlener Ausbildungszentrums zeigt, dass die Mitglieder des deutschen Vielseitigkeitskaders sich zusammen mit Bundestrainer Hans Melzer konzentriert auf die neue Saison vorbereiten, von Winterschlaf kann nicht die Rede sein. Für Hans Melzer aus Putensen führt auch in diesem Jahr kein Weg an Luhmühlen vorbei. Der Bundestrainer nutzt beide Prüfungen als Sichtung. „Unsere Saisonplanung sieht so aus, dass in Luhmühlen voraussichtlich alle am Start sein werden, die in die Normandie reisen möchten. Wie in den Vorjahren werden erfahrene und bereits qualifizierte Paare voraussichtlich in der Drei-Sterne-Prüfung starten. Die Kurzprüfung ist großartig geeignet, um die Form der Pferde zu überprüfen, die ihre Qualität bereits bewiesen haben, wie zum Beispiel Sam oder Escada. Deshalb werden Doppel-Olympiasieger Michael Jung und Ingrid Klimke die Vier-Sterne-Prüfung wohl mit ihren Nachwuchspferden fischerRocana und Hale Bob bestreiten. In der langen Prüfung können sich Paare empfehlen und in unseren Fokus reiten.“ Traditionell wird nach dem Abschlussspringen die rangierte Longlist bekanntgegeben.

Der Weg zu den Alltech-FEI-Weltreiterspielen im französischen Caen in der Normandie vom 23. August bis 7. September führt für viele Reiter über Luhmühlen. Noch attraktiver wird die als Meßmer Trophy bekannte Drei-Sterne-Prüfung, bei der das Preisgeld eines vielseitigkeitsbegeisterten Mäzens auf 20.000 Euro verdoppelt worden ist. Laut eigener Aussage dachte Hans Melzer zunächst er träume, als Nikolaus Prinz von Croy während eines Lehrgangs auf ihn zukam und fragte, was er tun könne. „Herr von Croy hat großen Wert darauf gelegt, dass sein Beitrag direkt bei den Reitern ankommt. Deshalb kam die Erhöhung des Preisgeldes zustande“, sagt Melzer. Der neue Mäzen, der aus dem Galoppsport kommt, ist selbst Reiter und Pferdebesitzer mit einem besonderen Faible für die Krone der Reiterei. Er möchte diese „großartige Disziplin" zielgerichtet unterstützen und die Attraktivität des Sports weiter steigern. Zudem möchte er gerne Gleichgesinnte motivieren, seinem Beispiel zu folgen.