Buxtehudes Handball-Frauen fegen den VfL Oldenburg mit 38:33 vor 1600 Zuschauern aus der Halle Nord und erwarten an diesem Sonnabend Bayer Leverkusen.

Buxtehude. Den Jahreswechsel konnten die Bundesliga-Handballerinnen des Buxtehuder SV doch noch versöhnlich feiern. Nach dem desolaten Auftritt bei Frisch Auf Göppingen und der 20:23-Niederlage zündeten die BSV-Damen gegen den VfL Oldenburg einen Tag vor Silvester ein wahres Feuerwerk und besiegten den Nordrivalen deutlich mit 38:33 (21:16). Für viele der 1600 Fans in der ausverkauften Halle Nord eine unerklärliche Leistungsschwankung. Selbst Trainer Dirk Leun sprach von einem erstaunlichen Kontrastprogramm.

„Wir haben aber die richtige Antwort auf die Niederlage in Göppingen gegeben“, sagte der Trainer in der Pressekonferenz, „das war Balsam auf die Handball-Seele.“ Sein Team habe vieles gezeigt, was sich die Mannschaft über Monate erarbeitet hat. Und Dirk Leun versprach den Zuschauern, dass er auch im zweiten Heimspiel innerhalb von sechs Tagen eine ähnliche Leistung erwartet. Mit Bayer Leverkusen und der früheren Buxtehuder Spielerin Heike Ahlgrimm als Trainerin kommt eine Mannschaft am Sonnabend, 4. Januar, im ersten Spiel des neuen Jahres in die Halle Nord (16 Uhr), die zum Jahreswechsel mit zwei Unentschieden gegen den VfL Oldenburg (31:31) und den Tabellenzweiten HC Leipzig (23:23) aufhorchen ließ. Der bevorstehende Trainerwechsel von Heike Ahlgrimm zum Saisonende, deren Vertrag nach zwei Jahren nicht verlängert wurde, scheint keine Spuren hinterlassen zu haben.

Dirk Leun weiß, welch schwierige Aufgabe auf seine Damen zukommt. Dennoch geht er zuversichtlich in die Partie gegen die „Bayer-Elfen“. Die Bilanz in eigener Halle ist für den Buxtehuder SV positiv. 20 Mal standen sich beide Teams gegenüber, zwölf Mal verließ der BSV als Sieger das Parkett. Die Gastgeberinnen streben jetzt den 13. Erfolg gegen Bayer Leverkusen an und setzen wieder auf ihre Fans, die schon beim Sieg gegen den VfL Oldenburg traditionell wie der „achte Mann“ hinter ihrem BSV standen, der weiterhin den dritten Tabellenplatz in der Bundesliga behauptet. Die Niederlage in Göppingen soll ein Ausrutscher bleiben.

Was Dirk Leun besonders freut, ist die Rückkehr von Josephine Techert zu alter Leistungsstärke. Die Rückraumspielerin, die mehr als ein Jahr nach ihrem zweiten Kreuzbandriss pausiert hatte, gehörte gegen den VfL Oldenburg zu den auffälligsten Spielerinnern und erhielt zu Recht die Auszeichnung Spielerin des Tages. Und das nicht nur wegen ihrer sechs Tore. Josi, wie sie von den Mitspielerinnen gerufen wird, übernahm in wichtigen Phasen der Partie Verantwortung.

Auch die schwedische Kreisläuferin Ulrika Agren versetzte die Zuschauer in Erstaunen. Die blonde Skandinavierin, deren dänischer Freund Henrik Toft Hansen (HSV Handball) auf der Tribüne saß, spielte noch nie so stark und beeindruckte mit zehn Toren und nur wenigen Fehlversuchen. Freude gab es auch für Marcella Deen, die ihr erstes Bundesligator in dieser Saison erzielte, nachdem sie ein Bandenscheibenvorfall monatelang außer Gefecht gesetzt hatte. Den deutlichen Sieg aber nur an diesen Spielerinnen festzumachen, wäre ungerecht. Das gesamte BSV-Team hat sich rehabilitiert, spielte engagiert und bot vor ausverkauftem Haus einen sportlich vergnüglichen Jahresabschluss.

Die Partie war von Beginn an temporeich und bis zur 20. Mintue ausgeglichen. Mit einem Zwischenspurt von drei Toren durch Melissa Luschnat, Urlika Agren und Friederike Gubernatis sowie einem parierten Siebenmeter von Julia Gronemann setzte sich der BSV erstmals auf drei Tore ab und legte den Grundstein zum Sieg. Daran hatte aber auch die gut aufgelegte Torhüterin Antja Lenz ihren Anteil.

Der frühere Buxtehuder Trainer Leszek Krowicki, der in der neunten Saison den VfL Oldenburg trainiert, sprach von einem absolut verdienten BSV-Sieg, weil in seiner Mannschaft die Defensivleistung einfach nicht gut genug war, um dieses Spiel zu entscheiden. Oldenburg wechselte ständig zwischen den beiden Torhüterinnen, Julia Renner und Tess Wester, hin und her, ohne dass sie die Buxtehuder Offensive stoppen konnten.

Karten für das Leverkusen-Spiel am Sonnabend (16 Uhr, Halle Nord) gibt es noch. Die Partie wird erneut im Internet live übertragen (www.bsv-live.tv)

Die Tore: Ulrika Agren (10), Josephine Techert (6), Friederike Gubernatis (6/3 Siebenmeter), Randy Bülau (5), Jana Stapelfeldt (4), Maxi Hayn (3), Melissa Luschnat (2), Sanne Hoekstra (1) und Marcella Deen (1)