Der 17. Run for Help in Winsen bringt mit 933 gesunden Sportlern so viele wie noch nie in Bewegung. Der Spendenerlös zugunsten Multiple-Sklerose-Erkrankter beträgt mindestens 8000 Euro.

Winsen. „Gebt mir ein I, gebt mir ein G, gebt mir ein S – wie heißt das Wort?“ „IGS“, kommt die Antwort aus Hunderten Kehlen. „Lauter!“ Und wieder: „IGS!“ Intensiv, lautstark und fröhlich – so genossen die Schülerinnen und Schüler der IGS Roydorf ihren großen Auftritt beim 17. Run for Help in Winsen. Erstmals beteiligte sich die junge Schule an der Benefizveranstaltung unter dem Motto „Mitmachen, Spaß haben, Gutes tun“, deren Erlöse der Beratungsstelle und Kontaktgruppe der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft in Winsen zugute kommen.

Und gleich bei ihrer ersten Teilnahme gewannen standen die 201 IGS-Schüler im Mittelpunkt. Nicht genug, dass sie dafür als größte Kinder- und Jugendgruppe mit 200 Euro und einem großen Pokal, zur Verfügung gestellt von der Sparkasse Harburg-Buxtehude, belohnt wurden. Nein, sie trugen auch maßgeblich zum neuen, sagenhaften Teilnehmerrekord dieser Veranstaltung bei. Dieser hatte seit dem Jubiläumslauf vor zwei Jahren bei 524 gesunden Sportlerinnen und Sportler gelegen, die sich für MS-Erkrankte engagieren. Diesmal hatte Hauptorganisatorin Waltraut Heus das „Ziel 555“ ausgegeben. Dass dieses geknackt werden würde, war angesichts von fast 600 Voranmeldungen lange klar. Dass sich letztlich aber 933 Läufer, Radfahrer, Inlineskater, Handbiker und Walker auf der Sportanlage der Berufsbildenden Schulen einfinden würden, übertraf die kühnsten Erwartungen.

Bei Kaiserwetter gingen Jung und Alt, Groß und Klein, Leistungs- und Breitensportler gemeinsam auf die Reise, genossen den Abend, das Miteinander, den Einsatz für die gute Sache und die musikalische Untermalung durch Woodys Sound. Eine, die ohne Wenn und Aber in die Kategorie Leistungssportler einzuordnen ist, ist Jana Sussmann. Seit zwei Jahren engagiert sich die deutsche Meisterin und WM-Teilnehmerin 2011 als Patin für den Run for Help. Diesmal zog sie nicht nur die Gewinner der Tombola, sondern ging mit dem Rennrad selbst auf die gut zehn Kilometer lange Runde. Nach weniger als 20 Minuten war sie als Erste zurück auf dem Sportplatz und schwärmte von ihrer Erlebnissen. „Ich bin in den Sonnenuntergang gefahren, habe die herrliche Natur genossen und sogar ein Reh gesehen“, sagte sie im Interview.

Zu diesem Zeitpunkt drehten die 575 Halbstunden- und Stundenläufer ihre Runden auf der 400-Meter-Bahn. Bis sich die letzten des unüberschaubaren Bienenschwarms in Bewegung gesetzt hatten, hatten die Ersten schon eine Runde vollendet. Beim Run for Help geht es aber nicht um Sieg oder Niederlage, es gibt keine Sieger. Doch halt. „Beim Run for Help gibt es nur Gewinner“, sagt Waltraut Heus völlig zurecht.

Dazu gehören die 125 Schüler des Gymnasiums Winsen, die als zweitgrößte Jugendgruppe Freikarten für das Freizeitbad Die Insel gewannen, und die JSG Roddau auf Rang drei (85 Teilnehmer). Dazu gehören die elfjährige Alissa Schindler vom Gymnasium Winsen und Horst Benecke aus Stelle als Hauptgewinner der Tombola. Dazu gehören aber in erster Linie die MS-Erkrankten, die mit dem Gesamtspendenerlös von mindestens 8000 Euro, auch das ein Rekord, viele neue Angebote und Aktionen finanzieren können.