Mit dem Turniererfolg beim Famila Elbe-Masters krönt die weibliche A-Jugend der HG Winsen ihre Erfolgsgeschichte.

Winsen. Dramatischer hätte der Abschluss beim 13. internationalen Jugendhandballturnier Famila Elbe-Masters in Winsen nicht ausfallen können. Als die Schlusssirene im Endspiel der weiblichen A-Jugend ertönte, brachen die Spielerinnen der HG Winsen und mit ihnen der Großteil der 500 Zuschauer in der Winarena in unbändigen Jubel aus. Der blieb ihnen wenige Sekunden später im Halse stecken, als sie erkannten, dass die Schiedsrichter auf Siebenmeter entschieden hatten, der noch ausgeführt werden musste. So bekam die HSG Wettenberg aus der Nähe von Frankfurt die ultimative Chance, die Winsener 6:5-Führung, die Sabrina Reimers kurz zuvor ebenfalls per Siebenmeter hergestellt hatte, zu egalisieren. Doch der letzte Wurf landete am Pfosten des von Janine Schwarz gehüteten Tores und bildete den Startschuss für die Winsener Jubelarie.

Es war für die Oberliga-A-Jugend nicht nur der grandiose Abschluss eines sehr guten Turniers, bei dem man nur in der Vorrunde gegen HUH Handball aus Dänemark (4:4) nicht gewonnen hatte, es war auch der Abschluss einer fünfjährigen Erfolgsgeschichte. Altersbedingt endet für viele Spielerinnen die Jugendzeit. Einige kehren zu ihren Heimatvereinen zurück, der Großteil wechselt gemeinsam mit Trainer Jan Land, 25, in die erste Damenmannschaft der HG Winsen, die jüngst den Aufstieg in die Landesliga geschafft hat. "Der A-Jugend-Abschluss hätte nicht besser sein können", freute sich Land. In den letzten fünf Jahren hatte das Team beim Elbe-Masters immer das Halbfinale erreicht. 2010 und 2011 gelang als B-Jugend ebenso wie jetzt als A-Jugend sogar der Turniersieg.

Die vier weiteren Mannschaften der Gastgeber mussten bei dem von 60 Mannschaften aus fünf Nationen besuchten Pfingstevent im Viertelfinale die Segel streichen. Zu stark war die Konkurrenz aus Litauen, Polen, Dänemark, den Niederlanden und vielen Teilen Deutschlands. Zeitweise für Gänsehautstimmung sorgte die von Jochen Schiewe und Kay-Stefan Herzig trainierte männliche B-Jugend. In der Zwischenrunde gegen MSG Linden musste ein Siebenmeterwerfen über den Einzug in die Runde der letzten Acht entscheiden. Nachdem die Gäste zwei Würfe nicht an HGW-Torhüter Timo Bernhardt vorbei gebracht hatten, verwandelte Christian Schmidt den entscheidenden Siebenmeter. "Das war ja wohl das Spiel des Jahrhunderts", meinte der Schütze überschwänglich.

Den attraktivsten Handball beim viertägigen Turnier mit 700 Jugendlichen in sechs Altersklassen und drei Sporthallen zeigte die männliche A-Jugend von HT Siek aus den Niederlanden. Mit doppelten Kempatricks und begeisterndem Tempo bezwangen sie im rein internationalen Endspiel ULA Varena aus Litauen mit 13:6. Ausgiebig feierten die Holländer ihren Sieg mit der Nationalflagge und Stadtmaskottchen Luhi. SV Warnemünde und SG Todesfelde/Leezen aus dem Kreis Segeberg waren auch ohne Turniersieg die erfolgreichsten Vereine. Sie brachten jeweils drei Teams unter die Top-4.

"Ich bin begeistert", zog Hauptorganisator Malte Staiger zufrieden Bilanz. "Wir haben ein wirklich gutes Turnier mit guter Stimmung und tollen Spielen erlebt." Auch die Rückmeldungen von den vielen Gästen seien durchweg positiv ausgefallen. In seinen Dank schloss der Vorsitzende des Jugend-Handballturnier-Vereins (JHV) Winsen die etwa 100 ehrenamtlichen Helfer und die langjährigen Sponsoren ein. Der 14. Auflage des internationalen Jugendhandballturniers im kommenden Jahr stehe nichts im Wege, so Staiger.

Mit mehr als 100 Besuchern wurde der erstmals angebotene Open-Air-Gottesdienst zum Thema Sprachengewirr von und mit Superintendent Christian Berndt sehr gut angenommen.