Von Donnerstag an werden in Buchholz und Umgebung Youngclassics über vier Etappen ausgefahren. Mehrere Straßen am Freitag gesperrt.

Buchholz. Nun hat Buchholz doch noch sein bedeutendes internationales Radsportereignis. "Darauf sind wir stolz und darauf freuen wir uns", verkündete Jan-Hendrik Röhse, der Erste Stadtrat und stellvertretende Bürgermeister der Nordheidestadt gestern im Rathhaus. Um das Ereignis rund um die Bremer Straße anzukündigen und zu erläutern, waren zwei Herren aus Hamburg angereist. Hendrik Heinz, der Event Director von Upsolut, jener Agentur, die bereits zum 17. Mal die Vattenfall Cyclassics organisiert.

Zum achten Mal wird dieses mit rund 22 000 Teilnehmern größte Radrennen der Welt inzwischen durch die Youngclassics ergänzt. Dieses internationale Nachwuchsrennen in vier Etappen macht an diesem Freitag Station in Buchholz. Auf dem seit mehr als 20 Jahren populären Rundkurs mit Start und Ziel in der Bremer Straße werden U17-Fahrer aus neun Nationen für Tempo und Stimmung sorgen. Auch dieses Straßenrennen über 22 Runden wird in Zusammenarbeit von Upsolut und der Radsport-Gemeinschaft (RG) Hamburg von 1893 organisiert.

Radsporttalente aus Beneluxstaaten, Kasachstan und Aserbaidschan starten

Für die RG Hamburg war ihr langjähriger Vorsitzender Wolfgang Strohband zur Pressekonferenz gekommen. Der fand anerkennende Worte für die Zusammenarbeit mit der Verwaltung. "Wir haben hier in Buchholz offene Türen eingerannt. Es war immer und überall Zusammenarbeit zu spüren und kein Gegeneinander. Das finden wir Radsportler nicht so häufig vor."

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Am Freitag von 16 Uhr an sind die Straßen gesperrt, auf denen die ehrgeizigsten Talente aus Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden, aber auch aus Kasachstan und Aserbaidschan um den Einzel- und Gesamtsieg kämpfen. Das sind die Bremer Straße, Königsberger Straße, Parkstraße und der Steinbecker Mühlenweg. Es ist die gleiche Rundstrecke, auf der über viele Jahre hinweg am Himmelfahrtstag mit dem Großen Preis von Buchholz internationales Radsportflair die Buchholzer begeisterte.

Und jetzt also die Youngclassics. Deren Etappenrennen wird am Freitag um 18.30 Uhr gestartet und knapp zwei Stunden dauern. Neben den Nationalmannschaften aus Aserbaidschan und Kasachstan (sie sind im Landgasthof Hoheluft in Buchholz untergebracht) und Luxemburg, drei Nachwuchsteams aus Belgien, zwei aus Holland und den Auswahlteams von neun bundesdeutschen Landesverbänden ist natürlich auch eine Mannschaft von Blau-Weiss Buchholz dabei. Darunter auch Felix Feth. "Wir wünschen uns natürlich, dass auch für uns jungen Fahrer viele Leute an die Strecke kommen", erzählt der 15-Jährige, "auf jeden Fall ist das eine tolle Sache für uns hier in Buchholz."

Der erste Startschuss in der Bremer Straße wird um 17.40 Uhr zu hören sein. Die Organisatoren haben die Youngclassics um ein außergewöhnliches Rennen ergänzt. Bei der Specialclassics gehen Jugendliche mit Behinderung an den Start. "Viele dieser Teilnehmer sind geistig behindert", sagt Upsolut-Manager Hendrik Heinz, "die fahren fast alle mit normalen Rennrädern. Hier in Buchholz werden rund 60 Teilnehmer an den Start gehen" Auch diese Sportler reisen aus ganz Deutschland an.

Insgesamt bestehen die Youngclassics aus vier Prüfungen. Die erste wird am Donnerstag um 17.30 Uhr in Otter gestartet. Mit Start und Ziel in der Schulstraße gibt es ein Straßenrennen über 85,5 Kilometer. Die Strecke führt von Otter über Kampen und Groß Todtshorn zurück nach Otter. Am Freitagmorgen um 9 Uhr folgt ebenfalls in Otter, diesmal ist der Start in der Kampener Straße, ein Einzelzeitfahren über 9,4 Kilometer. Mittags werden dann alle Teilnehmer nach Buchholz gebracht. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt. Um 15 Uhr wird auf dem Jungfernstieg die letzte Etappe gestartet. Die führt über 35 Runden um die Binnenalster, insgesamt 63 Kilometer.

"Eine ganze Reihe von Siegern aus den vergangenen Jahre steht inzwischen bei den Profis am Beginn hoffnungsvoller Karrieren", unterstreicht Hendrik Heinz den Stellenwert der Youngclassics. "Zu denen gehört auch ein Junge aus Buchholz", ergänzt Wolfgang Strohband, der langjährige Vorsitzende der RG Hamburg und Manager von Jan Ullrich. "Nikias Arndt hat 2007 diese Prüfung gewonnen. Damals aber schon für den RSC Cottbus, denn er war schon ins dortige Leistungszentrum gewechselt." In der vergangenen Saison war der heute 20-Jährige Deutschlands erfolgreichster Straßen-Nachwuchsprofi in der Altersklasse U23. Zur Zeit ist Nikias Arndt mit dem Nationalkader in den Dolomiten, um sich auf die Straßenweltmeisterschaft im September in den Niederlanden vorzubereiten.