Michael Pforte, Fußball-Jugendtrainer bei Grün-Weiss Harburg, kann es nicht fassen: “Angeblich bewegen sich Kinder kaum, werden immer dicker - und jetzt dieses Signal.“

Harburg. Pfortes D-Jugendkicker des Jahrgangs 2000 dürfen von dieser Saison an nicht mehr auf dem Rasenplatz Scharfsche Schlucht trainieren und spielen, sondern müssen auf den Grandplatz Marienkäferweg ausweichen. In einem Bezirksamts-Schreiben heißt es, dass aufgrund der starken Rasen-Beanspruchung nur bestimmte Jahrgangsgruppen auf saftigem Grün kicken dürfen.

Dem widerspricht Pforte, der dafür kämpft, dass seine Schützlinge nicht auf Grand (auch Schlacke oder Asche genannt) spielen müssen: "Bei einem Telefonat mit der Behörde für Inneres und Sport hieß es, dass in anderen Bezirken Rasenzeiten nicht nach Jahrgängen, sondern nach Anzahl der Teams vergeben werden." Bei der Behörde lägen derzeit überdies drei Beschwerden über die Art der Sportplatzvergabe für Jugendteams vor, alle beträfen den Bezirk Harburg. Neben Grün-Weiss ist die HNT einer der Beschwerdeführer.

Über die größere Gesundheitsgefährdung auf Grand stimmt der Nachwuchs durch Fernbleiben ab. "Es gibt kein A-, kein B- und nur noch ein C-Jugendteam bei Grün-Weiss", sagte Pforte, der bei der derzeitigen Regelung trotz geringerer Beanspruchung der Scharfschen Schlucht mit seinem Team nicht auf den Rasen zurückkehren darf. Jetzt bleibt Pforte die Hoffnung auf ein positives Schreiben vom Sport-Senator. Von Seiten des Bezirksamts Harburg scheint erst einmal alles gesagt zu sein. Von dort aber hieß es, dass vier Sportplätze mit Kunstrasen ausgestattet werden sollen. Kurzfristig hat Pforte dafür gesorgt, dass "seine Jungs" die drei Heimspiele der Herbstrunde auf Kunstrasen austragen, als Gast des HTB (zunächst Sonntag, 16.30 Uhr, gegen Dersimspor). Trainiert werden muss weiter auf Grand am Marienkäferweg.