Harburg. Schwerer Einsatz für Rettungskräfte am Freitag im Bezirk Harburg. Für eine 65-Jährige kommt jede Hilfe zu spät. Was Nachbarn sagen.
Vorbei mit der Ruhe und Idylle in einer Reihenhaus-Siedlung in Hamburg war es am frühen Freitagmorgen. Um kurz vor 5 Uhr wurden Polizei und Rettungsdienst in den Johannes-Bremer-Weg nach Rönneburg (Bezirk Hamburg-Harburg) gerufen. In einem Reihenhaus soll der 77 Jahre alte Georg K. seine Ehefrau Helga nach einem Streit brutal getötet haben. Er wurde vorläufig festgenommen.
Tödlicher Streit im Reihenhaus in Hamburg-Rönneburg: Körper des Opfers weist viele Stichwunden auf
Nach Abendblatt-Recherchen weist der Körper der 65 Jahre alten Frau mehrere Einstichwunden auf. Beamte der Mordbereitschaft forderten bei einem Bestattungsunternehmen eigens einen flüssigkeitsdichten Leichensack an. Das ist immer dann der Fall, wenn ein Körper viel Blut verloren hat.
Auch Georg K. verletzte sich bei den Ereignissen. Der mutmaßliche Täter kam mit Schnittverletzungen an den Händen in ein Krankenhaus, wie Nachbarn berichten. Mittlerweile hat die Mordbereitschaft der Polizei Hamburg den Tatort übernommen und sichert Spuren. Gegen 12 Uhr wurde der Leichnam der getöteten Frau in das Institut für Rechtsmedizin nach Hamburg gebracht.
Nachbarn berichten: Familie K. soll sehr zurückgezogen gelebt haben
Familie K. soll laut Nachbarn sehr zurückgezogen gelebt haben. Mit Nachbarn habe man sich kaum unterhalten. Auch hätten Herr und Frau K. nicht gegrüßt, wenn man sich zufällig auf der Straße getroffen habe, berichten Anwohner. Allerdings soll Georg K. häufiger die Polizei angerufen haben, etwa, wenn Jugendliche in der Nachbarschaft nach seinem Eindruck zu laut feierten.
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Ob es regelmäßig zum Streit zwischen den Eheleuten gekommen sei, wisse man in der Siedlung nicht. In den vergangenen Monaten habe das Ehepaar die pflegebedürftige Schwiegermutter von Georg K. in das Reihenhaus im Hamburger Süden aufgenommen. Nach den Ereignissen am Freitag wurde sie vom Kriseninterventionsteam des DRK betreut und in eine andere Unterkunft gebracht.
Streit im Reihenhaus: Mordkommission übernimmt weitere Ermittlungen
Beamtinnen und Beamte des Kriminaldauerdienstes (LKA 26) und der Mordkommission (LKA 41) übernahmen die ersten Ermittlungen. Sie werden in enger Abstimmung mit der zuständigen Abteilung der Staatsanwaltschaft für Kapitaldelikte fortgeführt.
Der 77-Jährige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Die Entscheidung über den Erlass eines Haftbefehls durch einen Richter steht noch aus. Die Ermittlungen dauern an.