Fleestedt. Beim TuS Fleestedt wird neuerdings auch Walking Football gespielt. Das entschleunigte Angebot wird gut angenommen.

Spaß am Fußballspielen, spielerisch in Bewegung bleiben, Geselligkeit und dadurch die Gesundheit verbessern – das sind Ideen, die den entschleunigten Sport „Walking Football“ prägen. Die Sportart holt Männer und Frauen verschiedener Generationen zurück auf den Fußballplatz. Seit einigen Wochen bietet der TuS Fleestedt die in Deutschland noch recht junge Sportart am Sportzentrum Seevetal an.

Bereits zum ersten Training hatten sich mehr als 20 Fußballbegeisterte zusammengefunden, so dass Trainer Jean Künzel das Trainingsfeld kurzerhand erweitern musste. „Wir sind begeistert über das große Interesse und sind gespannt wie es sich weiter entwickelt – eigentlich sind wir jetzt schon so weit, wie wir im Herbst sein wollten“, sagt Pressewart Ulrich Vergin.

Der Ball darf maximal in Hüfthöhe gespielt werden, die Abseitsregel entfällt

Beim Walking Football, zu Deutsch Gehfußball, gibt es einige Unterschiede gegenüber dem klassischen Fußball. Wie der Name schon sagt – es darf nicht gelaufen werden, zu jeder Zeit muss ein Fuß Bodenkontakt haben. Dies bietet den Vorteil, dass auch Menschen mitspielen können, die in Folge von Verletzungen oder altersbedingt die Fußballschuhe eigentlich schon an den Nagel gehängt hatten. Gespielt wird in Teams von sechs Personen. Zudem darf der Ball nur maximal in Hüfthöhe gespielt werden und auch die Abseitsregel entfällt. Auch wenn viele der Mitspieler bereits über Erfahrungen im Fußball verfügen, merken viele schnell, dass auch das Führen des Balls im Gehen erst einmal wieder geübt werden muss.

Seit einigen Wochen bietet der TuS Fleestedt die entschleunigte Variante des Fußballspiels an
Seit einigen Wochen bietet der TuS Fleestedt die entschleunigte Variante des Fußballspiels an © HA | Finn Lasse Streckwaldt

Da die Sportart ursprünglich als Alternative für ältere oder eingeschränkte Sportlerinnen entwickelt wurde, zielen die meisten Regelveränderungen gegenüber dem klassischen Spiel darauf ab, Verletzungen und körperliche Überanstrengung zu vermeiden. Gespielt wird Walking Football daher auf einem kleineren Feld, mit kleineren Toren und ohne Torwart.

Aktuell treffen sich die Fußballspielenden einmal wöchentlich zum Training auf der Anlage des Vereins im Mühlenweg. Bereits zum ersten Training übertraf das Interesse die Erwartungen der Verantwortlichen vom Verein.

Kicken mit Freunden, Spaß an Bewegung, geselliges Miteinander

Die Motivation für viele der Spielerinnen zum Training zu kommen: mal wieder Kicken mit den alten Freunden, Spaß an Bewegung und das gesellige Miteinander auf dem Sportplatz. Nachdem Training wird sich gerne noch bei einem Kaltgetränk im Vereinsheim zusammengesetzt.

Ursprünglich wurde Walking Football 2011 in England für ältere Sportler im Alter über 55 Jahren erfunden. Für die Verantwortlichen des TuS Fleestedt jedoch zählt, dass alle Menschen willkommen sind – unabhängig von Alter, Geschlecht, fußballerischen Vorkenntnissen und auch Menschen mit Behinderungen sind herzlich eingeladen.

Sollte das Angebot in den kommenden Monaten auf nachhaltiges Interesse stoßen plant der Verein unter anderem die Investition in spezielle für den Walking Football gebaute Tore. Andere Vereine im Landkreis planen ebenfalls, ein Angebot in der Sportart Walking Football bereitzustellen.

Derzeit beläuft sich das Angebot des Walking Footballs lediglich auf Trainingseinheiten in Vereinen und vereinzelte Turniere und Freundschaftsspiele. In Hamburg, wo etwa 15 Vereine Walking Football anbieten, würden derzeit Pläne für einen geregelten Ligabetrieb geprüft. Ein Einstieg in eine mögliche Liga wäre laut Trainer Jean Künzel in Zukunft auch für die Mannschaft vom TuS Fleestedt denkbar.

Bereitschaft zum Ligabetrieb? Wird sich zeigen

Zunächst müsste aber geklärt werden, wie die Bereitschaft der Spielerinnen an einem Spielbetrieb ausfällt. In Schleswig-Holstein hatten sich zuletzt eine Mehrheit der Fußballerinnen gegen einen dauerhaften Ligabetrieb ausgesprochen.

Der Sport bietet ganz eigene Herausforderungen: Am Anfang sei es gar nicht so leicht, daran zu denken, nicht zu laufen, berichten einige der Mitspieler. Doch es zeigt sich schnell, dass der Spaß am Fußball spielen, der sportliche Wettbewerb und auch Tore auf dem Platz nicht zu kurz kommen.

Walking Football in Fleestedt bildet eine offenbar willkommene Möglichkeit für Menschen aller Altersgruppen, die den Fußball gerne langsamer angehen möchten oder aus gesundheitlichen Gründen müssen.

Das Training findet wöchentlich montags um 19.30 Uhr am Sportzentrum Seevetal, Mühlenweg 70 in Fleestedt, statt. Alle Interessierten, auch ohne Vereinsmitgliedschaft, sind willkommen.