Buchholz. Der ehemalige Bundesligaprofi führt TuS Dassendorf zum 4:0-Auswärtssieg in der Nordheide. Der Star ist aber eher die Mannschaft.
Von einem Klassenunterschied zu sprechen, wäre vielleicht etwas ungerecht. Aber das 0:4 (0:2) des TSV Buchholz 08 gegen die TuS Dassendorf spiegelt sehr deutlich die gesamte Spannbreite des Leistungsvermögens innerhalb der Hamburger Fußball-Oberliga wider.
Bis auf eine kurze Phase vor der Halbzeitpause, in der nach dem frühen Führungstreffer der Gäste der Ausgleich möglich gewesen wäre, gab es für die Nordheider gegen den achtmaligen Hamburger Meister (zuletzt 2022) und dreifachen Hamburger Pokalsieger nichts zu gewinnen.
Gastgeber können die wenigen Torchancen kurze vor der Pause nicht nutzen
Auch wenn er mit drei Treffern am Ende der Matchwinner war, wäre es zu kurz gegriffen, den ehemaligen Bundesligaprofi Martin Harnik als den Mann zu bezeichnen, der den Unterschied ausgemacht hätte. Dafür war der Auftritt des gesamten Gästeteams zu souverän, das in der achten Minute durch einen Kopfball von Oliver Doege in Führung ging. Buchholzer Torchancen ergaben sich erst kurz vor der Pause, etwa durch Dominik Fornfeist und Simon Keisef, die aber entweder nicht zum Abschluss kamen oder deren Schüsse abgeblockt wurden.
Rüdiger Meyer: „Manchmal muss man den Ball auch einfach nur wegschlagen“
Und dann schlug Martin Harnik das erste Mal zu. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt quasi mit dem Halbzeitpfiff verwandelte des frühere Bundesligaprof eine Flanke von rechts ebenfalls mit dem Kopf zum 0:2. Fünf Minuten nach Wiederbeginn bekam Jakob Schulz den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Wieder war Harnik zur Stelle, vollendete locker zum 0:3.
„Manchmal muss man den Ball auch einfach nur wegschlagen“, haderte 08-Fußball-Abteilungsleiter Rüdiger Meyer mit dem Missgeschick seines Verteidigers, der die kritische Situation spielerisch klären wollte. Spätestens nach dem dritten Treffer Harniks nach 67 Minuten war die Partie praktisch entschieden.