Buxtehude. Buxtehudes Handballerinnen schicken punktlosen Gegner mit 37:12-Packung nach Hause. Mailee Winterberg (17) feiert Bundesliga-Debüt.
Caroline Müller-Korn (27) ließ es sich wenige Tage nach ihrer erfolgreichen Meniskus-Operation nicht nehmen, ihr Team vor Ort in der Halle Nord zu unterstützen. Beim letzten Spiel vor der anstehenden Europameisterschaftspause konnte die BSV-Spielmacherin ganz entspannt bleiben. Mit 37:12 (18:7) demonstrierten die Bundesliga-Damen des Buxtehuder SV gegen den mitunter bemitleidenswerten 1. FSV Mainz 05 ihre Stärke.
BSV-Trainer Dirk Leun beorderte wie erwartet Paula Prior (23) auf die Spielmacherposition der verletzten Müller-Korn. Die Buxtehuderinnen begannen fahrig, erst im fünften Angriffsversuch konnte Johanna Heldmann (25) das Schützenfest eröffnen (1:1/4.). Als BSV-Linksaußen Lone Fischer nach zwei erfolgreichen Siebenmetern und einem perfekten Konter auf 5:2 erhöhte, nahmen die Mainzer Ersatzspielerinnen auf der Tribüne bereits das Wort „Vorentscheidung“ in den Mund.
Mainz schien sich bereits nach dem 2:5 aufzugeben
Und tatsächlich machten die Mainzer Spielerinnen auf dem Feld in der Folge den Eindruck, als hätten sie das Spiel bereits verloren. Die sieglos angereisten Gäste luden die Buxtehuderinnen mit ideenlosen Angriffen, technischen Mängeln, schlechtem Stellungsspiel und fehlender Aggressivität zum Torewerfen ein. „Wir freuen uns, dass wir das Ergebnis heute ein bisschen deutlicher als in den letzten Spielen gestalten konnten“, sagte Linksaußen Teresa von Prittwitz (19).
Mainz ließ jegliches Bundesliga-Niveau vermissen – die 18:7-Halbzeitführung fiel fast ein bisschen zu niedrig aus. „Trotzdem besteht auf jeden Fall immer die Gefahr, dass der Gegner irgendwie wieder heran kommt. In Bad Wildungen haben wir auch mit sechs Toren geführt, dann aber nachgelassen und noch verloren“, sagte von Prittwitz. Und so legte der BSV in der zweiten Halbzeit gnadenlos nach. „Wir hätten auf jeden Fall noch höher gewinnen können, wir haben schon wieder mindestens zehn Chancen vergeben. Trotzdem können wir mit 25 Toren Unterschied zufrieden sein“, resümierte Teresa von Prittwitz.
Debüt für Rückraumtalent aus dem Nachwuchsteam
Gemeinsam mit Kreisläuferin Lynn Schneider (5 Tore) war die 19-Jährige hinter Routinier Lone Fischer (6 Tore) beste BSV-Torschützin. „Meine Quote war heute nicht ganz so gut. Trotzdem war es cool, so viel zu spielen. Jedes Spiel ist für mich wichtig, um hier in der Bundesliga richtig anzukommen“, sagte sie.
Fünf Minuten vor Schluss – der BSV führte bereits mit 33:11 – verhalf Dirk Leun der erst 17-jährigen Mailee Winterberg noch zu ihrem Bundesliga-Debüt. Nach der Verletzung von Caroline Müller-Korn durfte das Rückraumtalent aus dem Nachwuchsteam in der vergangenen Woche bereits mit der Mannschaft trainieren.
„Ich habe mir das ganze Spiel lang die Gegnerinnen auf meiner Position angeschaut und überlegt, was passieren könnte. Dann war ich ganz gut vorbereitet“, sagte Winterberg. Kurz nach ihrer Einwechslung durfte sich die 17-Jährige bereits beim Siebenmeter versuchen. „Dass ich den dann verworfen habe, war natürlich ärgerlich, da war die Nervosität noch sehr hoch“, sagte Winterberg.
Elf Paraden von Torhüterin Katharina Filter
Eine Minute vor der Schlusssirene machte sie es dann besser, ging mit einem schnellen Wackler an der Mainzer Gegenspielerin vorbei und erzielte ihr erstes Bundesligator. „Trotzdem war es eine große Ehre, den Siebenmeter werfen zu dürfen. Am Ende noch ein Tor zu machen, ist natürlich super“, freute sich Winterberg. Bis auf die starke BSV-Torhüterin Katharina Filter (11 Paraden) traf somit jede der 14 Buxtehuder Spielerinnen.
„Ich bin jetzt sehr glücklich darüber, dass wir mit so einem positiven Ergebnis in die EM-Pause gehen können. Insgesamt sind wir mit 10:10 Punkten bisher nicht so zufrieden. Gerade auswärts haben wir Chancen ausgelassen, mit vier Punkten mehr wäre ich absolut zufrieden“, sagte BSV-Trainer Dirk Leun.