Finkenwerder. Neue Haltestelle für den Elbe-Radwanderbus nahe des Fähranlegers Finkenwerder – Deutschlandticket ist gültig
Das Alte Land – ein Sehnsuchtsort vieler Hamburger - rückt als touristisches Ziel noch etwas näher an die Hansestadt heran: Der Elbe-Radwanderbus startet pünktlich zur Obstblüte am 29. April seinen Betrieb – und zwar mit einer neuen Haltestelle in Finkenwerder, ganz in der Nähe des Fähranlegers. Mindestens einen großen Fan hat das Freizeitangebot aus dem Landkreis Stade bereits: Hamburgs radelnder Senator Anjes Tjarks kündigte an, den Bus mit Fahrradanhänger auch einmal für einen Familienausflug nutzen zu wollen.
Das geht für Hamburger aus den Stadtteilen nördlich der Elbe nun noch bequemer, denn die neue Sonderhaltestelle am Focksweg in Finkenwerder erleichtert ihnen das Umsteigen auf den Elbe-Radwanderbus: In Finkenwerder können sie ab Sonnabend, 29. April, jeweils an den Wochenenden und an Feiertagen in wenigen Gehminuten vom Fähranleger der HADAG-Linien 62 und 64 auf den Bus umsteigen und gegebenenfalls auch ihre Fahrräder auf den Anhänger aufladen.
Wer möchte, kann bis zur Elbmündung fahren
Über Neuenfelde und Königreich geht es bis nach Jork, von dort weiter zur Märchenstadt Buxtehude oder – mit einem Umstieg auf die zweite Linie – weiter entlang der Elbe über Stade und Drochtersen bis zur Elbmündung. Der Elbe-Radwanderbus kann 46 Personen befördern und 15 Fahrräder transportieren. Die zwei Linien können mit einem Tagesticket genutzt werden.
Anjes Tjarks (Grüne), Senator für Verkehr und Mobilitätswende, ging mit gutem Beispiel voran und kam per Fähre und Fahrrad zum Pressetermin im Vorfeld des Saisonauftakts für den Elbe-Radwanderbus nach Finkenwerder. Er outete sich als Fan der Region: „Im Frühjahr ist das Alte Land für uns Hamburger eine Top-Destination“, so Tjarks. Zu seinem Geburtstag im März habe er von seinen Kindern einen Gutschein über einen Fahrradausflug ins Alte Land erhalten, verriet der Senator. „Ich habe mich schon über mögliche Touren informiert und da könnte auch der Elbe-Radwanderbus ins Spiel kommen“, so Tjarks.
Tjarks bekam Radtour ins Alte Land zum Geburtstag geschenkt
Falls Familie Tjarks über ein ab dem 1. Mai gültiges „Deutschlandticket“ verfügt, wird das Geburtstagsgeschenk trotz Nutzung des Elbe-Radwanderbusses günstig, denn das Deutschlandticket gilt auch dort. Und der Senator spart sogar im doppelten Sinn, denn die Hansestadt Hamburg muss zur Finanzierung des hochsubventionierten touristischen Angebots aus dem Landkreis Stade keinen Cent beitragen. Es wird hauptsächlich durch Beiträge der dortigen Kommunen ermöglicht. Die Gesamtkosten aus dem Kreishaushalt belaufen sich dem Vernehmen nach auf rund 100.000 Euro. Durch die Ticketeinnahmen allein lässt sich so ein Projekt längst nicht stemmen. „Aber wir sehen das als Werbemaßnahme für das Alte Land und als Investition in einen klimafreundlichen Tourismus“, sagte Stades Landrat Kai Seefried. „Mit dieser Freizeitbuslinie stärken wir den Umweltverbund über Landesgrenzen hinweg und schaffen eine klimafreundliche Alternative für alle Menschen aus Hamburg und der Metropolregion“, ergänzte Tjarks. Die neue Haltestelle Finkenwerder eröffne vielen Fährgästen eine bequeme und unkomplizierte Weiterreise mit dem Radwanderbus.
Knapp zehn Millionen Touristen kommen pro Jahr in die Urlaubsregion Altes Land. Besonders beliebt ist die Saison ab Mitte/Ende April bis Mitte Mai, wenn die mehr als 20 Millionen Obstbäume blühen. Geschätzt wird die Region vor den Toren Hamburgs aber auch wegen ihres hervorragend ausgebauten Radwegenetzes: Es gibt mehr als 1000 Kilometer einheitlich ausgeschilderter Radwege und zwölf Themenrouten – wie die Obstroute, die in zwei Schleifen zu 37 beziehungsweise 41 Kilometer durchs Zentrum des Alten Landes mit seinen Apfel- und Kirschplantagen vorbei an Obsthöfen und Hofcafés führt. Außerdem führen sieben Fernradwege, wie der Elberadweg, der Nordseeküsten-Radweg und der Mönchsweg, durch das Alte Land.
Elbe-Radwanderbus fährt ab dem 29. April bis zum 3. September
Der Elbe-Radwanderbus fährt ab dem 29. April bis zum 3. September über rund 80 Kilometer bis fast an die Nordsee. Die Anreise zu Wanderungen und Radtouren ins Alte Land oder in einer der gemütlichen Hansestädte des Landkreises Stade ist dadurch viel entspannter als mit dem Pkw durch den Elbtunnel, findet Seefried: „Mit der Haltestelle des Elbe-Radwanderbusses in Finkenwerder ist das Alte Land am Elbstrom noch näher an Hamburg herangerückt“, so Seefried. Nach einer Mini-Kreuzfahrt über die Elbe sei es Erholung pur, auf den Bus umzusteigen und mit ihm alle Ecken der vielfältigen Urlaubsregion zu erkunden.
Auf der Strecke der Buslinien liegen Obsthofcafés und Ausflugsziele, die zu Natur- und Kulturerlebnissen einladen. Sie sind auf einem Flyer zum Elbe-Radwanderbus verzeichnet. Einer der Höhepunkte des Jahres ist das Altländer Blütenfest in Jork am 6. und 7. Mai. Nutzer des Elbe-Radwanderbusses können aber auch weit ins Mündungsgebiet der Elbe hineinfahren und das Küstenmuseum „Natureum Niederelbe“ nahe der Nordsee besuchen. Unterwegs gibt es etliche Umsteigemöglichkeiten auf andere Verkehrsmittel wie die S-Bahn. Möglich ist es auch, ab Grünendeich mit der Lühe-Schulau-Fähre ans Nordufer der Elbe nach Wedel überzusetzen.
Der Elbe-Radwanderbus wird seit 2009 von vielen Seiten gefördert, besonders auch von der Kreissparkasse Stade und der Sparkasse Stade-Altes Land. Ob mit Fahrrad oder ohne – der Preis für ein Tagesticket beträgt für Einzelpersonen (ab 6 Jahre) 5 Euro; Familien (max. zwei Erwachsene und drei Kinder/Jgdl. bis 14 Jahre) zahlen 10 Euro. Das Deutschland-Ticket ist gültig, der HVV-Tarif nicht. Die günstigsten Verbindungen zwischen Fähre und Elbe-Radwanderbus finden sich in der HVV-App. Fahrplan und Flyer unter www.elbe-radwanderbus.de. Fahrplanauskünfte erteilt die KVG Stade unter der Rufnummer 04161/64460. Reservierungen sind nicht möglich. Eine Mitnahmegarantie gibt es ebenfalls nicht.