Harburg. Verlorener Koffer, strömender Regen und Wind in Finnland können den 38-Jährigen von Grün-Weiss Harburg nicht vom großen Triumph abhalten.

Im März Europameister, jetzt auch Weltmeister. Jonas Baseda vom SV Grün-Weiss Harburg ist nicht zu bremsen. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen krönte sich der 38 Jahre alte Leichtathlet zum weltbesten Speerwerfer der Altersklasse M 35. Bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Tampere in Finnland ließ Baseda den 800 Gramm schweren Speer 60,15 Meter weit segeln.

Gratulation vom Vorsitzenden von Grün-Weiss Harburg

Für ihn keine überragende Weite, aber immer noch gut genug für die Goldmedaille vor seinen härtesten Konkurrenten aus Indien und Finnland. „Damit hat er sich und seinem Verein einen langgehegten Traum erfüllt“, freute sich auch Rainer Bliefernicht, Vorsitzender von GW Harburg, über den großartigen Erfolg.

Bei der chaotischen Anreise über Hamburg und München ging Basedas Koffer verloren. Die erste Aufgabe in Tampere bestand nun darin, neue Spikes für die Wurfschuhe aufzutreiben, die nicht im Handgepäck hatten mitreisen dürfen. Gutes Omen: zufällig hatte der Harburger genau in dem gleichen Hotel eingecheckt, bei dem er schon 2003 bei der Junioren-Europameisterschaft übernachtet hatte.

Das gleiche Hotel wie bei der Junioren-EM 2003

Am Wettkampftag hatte sich die Familie daheim versammelt, um Bilder von Jonas Baseda im Livestream zu erhaschen. Kurz vor Wettkampfbeginn setzte strömender Regen und Wind ein. Bestleistungen wurden damit unmöglich. Zum Glück sammelte Baseda in seiner 25-jährigen Speerwurfkarriere genügend Erfahrung mit norddeutschen Wetterverhältnissen. So warf er den Speer trotz regennasser Anlaufbahn als Einziger über die 60-Meter-Marke – und wurde Weltmeister.