Buchholz. Nach 23:28-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen rutscht Buchholz 08-Rosengarten auf den letzten Platz, weil Zwickau in Oldenburg gewinnt.
Keine Relegation, keine Bonusspiele, keine Resthoffnung auf den Klassenerhalt! Nach zwei Jahren Zugehörigkeit zum Oberhaus müssen die Handball-Luchse Buchholz 08-Rosengarten den Weg zurück in die 2. Bundesliga antreten. Am 26. und letzten Spieltag hatten sie es selbst in der Hand, mit einem Heimsieg gegen Bayer 04 Leverkusen den vorletzten Tabellenplatz zu verteidigen und in der Relegation am 1. und 4. Juni gegen Zweitliga-Vizemeister Frisch Auf Göppingen den Klassenerhalt ein zweites Mal perfekt zu machen.
600 Zuschauer in der ausverkauften Nordheidehalle
Doch auch die großartige Unterstützung von 600 Zuschauern in der ausverkauften Nordheidehalle konnte es nicht ändern: die Luchse kassierten eine verdiente 23:28 (12:13)-Niederlage gegen die Werkselfen. Mitentscheidend war der überraschend deutliche 29:22-Auswärtssieg des bisherigen Schlusslichts Sachsen Zwickau beim VfL Oldenburg. Schon nach wenigen Minuten führten die Sächsinnen mit 7:1 und 13:5. Zu diesem frühen Zeitpunkt war also klar, dass die Luchse mindestens einen Punkt gegen Leverkusen ergattern mussten.
Rückraumwerferin Marleen Kadenbach erneut beste Torschützin
Bis kurz nach dem Seitenwechsel (13:13/31. Minute) hofften die Fans in Buchholz auf ein Happy-End. Dann aber spielten die Gäste aus Westfalen ihre Klasse immer mehr aus und zogen vorentscheidend auf 20:14 (41.) davon. Die langjährige Nationalspielern Svenja Huber (8/4 Tore) im letzten Karrierespiel und Linkshänderin Viola Leuchter (7) im Rückraum waren die auffälligsten Spielerinnen. Bei den Luchsen ging die größte Torgefahr erneut von Marleen Kadenbach (7/1) aus. Insgesamt war der Auftritt der Luchse zu fehlerbehaftet, um Leverkusen ernsthaft in Gefahr zu bringen.
Zwickau belohnt sich mit Punkten nach vielen guten Spielen
Zwickau hatte in den vergangenen Wochen viele knappe Resultate erzielt und belohnte sich nun in Oldenburg. „Sie haben gezeigt, dass sie unter Druck bestehen können. Daher haben sie es verdient, in der Klasse bleiben zu können“, sagte Luchse-Trainer Dubravko Prelcec. Gerade diese Lockerheit und Coolness in Drucksituation fehlte seinen Spielerinnen in der Endphase der Saison. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber wir haben gegen einen stärkeren Gegner verloren.“ Geschäftsführer Sven Dubau hätte sich ein selbstbewussteres Auftreten gewünscht: „Meine Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt, denn die Mannschaft hat für mich schon zu früh den Glauben an sich verloren.“
Abschied von elf Spielerinnen – Neuaufbau in Liga zwei
Den Handball-Luchsen steht ein personeller Umbruch bevor – das war vor dem Abstieg klar. Nach der Partie wurden elf Spielerinnen verabschiedet: Alexia Hauf, Zoe Ludwig, Louise Cronstedt, Julia Herbst, Maj Nielsen, Marleen Kadenbach, Natalie Axmann, Evelyn Schulz, Jessica Inacio, Anika Kilian und Katharina Kaube. Besonders herzlich und mit eigener Präsentation verabschiedet wurde Publikumsliebling Evelyn Schulz, die ihre Karriere beendet. Die 33-Jährige erzielte auch das vorerst letzte Erstligator der Handball-Luchse zum 23:28-Endstand.
Als Neuzugänge stehen junge Spielerinnen der Jahrgänge 2000 bis 2002 fest. „Für uns steht der Neuaufbau in der 2. Liga, einer guten Liga, im Mittelpunkt. Wir werden uns auf die Entwicklung der jungen Spielerinnen konzentrieren, die auch von den Erfahrenen, die geblieben sind, profitieren sollen“, so Trainer Prelcec.
Alle Luchse-Tore: Marleen Kadenbach (7/1), Kim Berndt (5/1), Evelyn Schulz (4), Alexia Hauf (2), Louise Cronstedt, Svea Geist, Julia Herbst, Sarah Lamp, Maj Nielsen (alle 1)