Buchholz. Der 18 Jahre alte Niedersachsenmeister aus Buchholz konnte auch in Rio de Janeiro bei den Panamerika-Meisterschaften überzeugen.

„Auf der großen Weltbühne des Turnsports kannst du nur mit einem hohen Maß an Selbstvertrauen und Konzentrationsfähigkeit und Nerven wie Stahlseile bestehen“. Der das sagt, muss es wissen: Bernward Bade ist Trainer und Abteilungsleiter der Turner beim TSV Buchholz 08, dessen Spitzenathleten für den TuS Vinnhorst (Hannover) in der 1. Bundesliga antreten. Einer seiner Schützlinge hat gerade eindrucksvoll bestätigt, dass er es auf internationalem Parkett mit der Konkurrenz aufnehmen kann. Pablo Broszio, gerade 18 Jahre Jahre alt, hat bei seinem Debüt auf der Weltbühne bei den Panamerika-Meisterschaften in Rio de Janeiro einen überzeugenden Wettkampf abgeliefert.

Broszio, der international für Panama startet und sich die Qualifikation für Olympia 2024 in Paris auf seine Fahnen geschrieben hat, hatte sich mit einem Sechskampfresultat von mehr als 60 Punkten als neuer Niedersachsenmeister im Kür-Sechskampf und Bester an allen sechs olympischen Einzelgeräten bei den Landeskunstturnmeisterschaften am Olympiastützpunkt in Hannover für die Panamerika-Meisterschaft in Brasilien qualifiziert. Um in der Olympiastadt von 2016 im Wettstreit mit den besten Turnern der beiden amerikanischen Kontingente internationale Erfahrung sammeln zu können, verzichtete er auf den Start bei den zeitgleich stattfindenden Deutschen Meisterschaften in Dortmund.

In Brasilien maß sich Pablo mit den Top-Turnern Amerikas

Mit dem Abitur in der Tasche ging es vom Flughafen Schiphol in Amsterdam auf die lange Reise, die ihn auf die andere Seite der Weltkugel nach Süd- und Mittelamerika führte. Sein sportlicher Mindestanspruch war, die vom Weltturnverband Fédération Internationale de Gymnastique (FIG) angesetzte Qualifikationsnorm von 60 Punkten erneut zu überbieten und an den sechs Geräten international bestmöglich zu turnen.

Pablo und sein Vater Jan Markus Broszio waren im Rahmen des von der FIG geforderten Hygienekonzeptes in einem Hotel in unmittelbarer Nähe des Olympiaparks in Rio untergebracht. Bereits 14 Tage vor Anreise hatten sie täglich ihren Gesundheitszustand (Temperatur, Sauerstoffsättigung, mögliche Symptome) melden müssen. In Rio wurden täglich Tests durchgeführt und jeder Kontakt nach Außen war streng untersagt.

Der Buchholzer Athlet war mit 18 Jahren der Jüngste im Teilnehmerfeld

Das internationale Teilnehmerfeld erwies sich wie erwartet als stark. Nach zwei Tagen Training auf dem Podium ging es los mit dem Mehrkampf der Elite. Wie es die olympischen Gerätereihenfolge vorsieht, mit der Kür am Boden. Als einer der Jüngsten beendete er seinen olympischen Sechskampf mit 60,50 Punkten. Seine besten Einzelresultate erzielte Pablo Broszio am Auftaktgerät Boden (10,95 Punkte) und am Barren (10,20). Die höchste Benotung erhielt er für seinen gestreckten Kasamatsu am Sprung mit 12,60 Zählern.

„Die einzigartige Atmosphäre in der grandiosen Olympiahalle war schon sehr Respekt einflößend,“ sagte er nach dem Wettkampf. „Es war eine unbeschreibliche Erfahrung mit Gänsehaut-Feeling.“ Pablo landete am Ende auf Rang 27 und hat dabei zehn weitere Turner hinter sich gelassen.

In diesem Jahr geht es noch zu Wettkämpfen nach Japan und Argentinien

Viel Zeit zum Ausruhen hatte er nach den Wettkämpfen nicht. Nur drei Tage später machte sich das Buchholzer Turntalent auf die Reise ins Heimatland seiner Mutter Michele nach Panama. Dort ging es direkt wieder in die Turnhalle. Nach Ablauf der Quarantäne um den 24. Juni herum, wird Pablo Broszio zurück in Buchholz erwartet. Dann liegt sein Fokus auf seinem persönlichen sportlichen Highlight des Jahres, den Turn-Weltmeisterschaften in Japan im Oktober, für die er bereits nominiert ist. Danach stehen im November noch die Südamerika-Meisterschaften in Argentinien auf seiner Agenda. Und in der Bundesliga geht es in diesem Jahr auch weiter im gemeinsamen Wettkampf mit seinen 08-Vereinskameraden.