Hamburg. Offene Festmeile mit freiem Fußgänger- und Bootsverkehr wäre unmöglich gewesen. Discomove auf Anfang August verschoben.

In diesem Jahr wird das Harburger Binnenhafenfest zum zweiten Mal in Folge nicht stattfinden können. „Derzeit ist überhaupt nicht absehbar, welche Corona-Regeln an unserem traditionellen Termin, dem ersten Juni-Wochenende, herrschen werden“, sagt Martina Siebert, Sprecherin des Veranstalterverbunds aus KulturWerkstatt Harburg, Museumshafen Harburg und Yachtclub Hansa Harburg. „Auf jeden Fall hätten wir das Fest nicht so gestalten können, wie wir und die vielen Binnenhafenfans es lieben.“

Wenn es überhaupt zu einer Veranstaltung gekommen wäre, dann wäre dieses 20. Hafenfest ziemlich entstellt worden: Die Festmeile wäre mit hohen Zäunen umgeben, die spontane Besucher davon abhalten, zur Harburger Waterkant zu laufen. Vielmehr wäre der Einlass nur mit zuvor im Internet gekauften Eintrittskarten möglich gewesen. Und die hätten jeweils nur für eine bestimmte Zeitspanne gegolten. Mitten im Festvergnügen hätte es stimmungstötende Schichtwechsel gegeben.

„Die Leute sollten möglichst wenig herumlaufen. Aber wir können doch nicht das Programm an ihnen vorbeiführen“, sagt Siebert – die Besucher säßen auf dem Fest fest. Es hätte keine Boots-Shuttles zu Lokalitäten jenseits des Lotsekanals gegeben, und für jedes Schiff, das Besucher an Bord lassen wollte, hätte ein eigenes Hygienekonzept erarbeitet werden müssen. Auch die sonst zahlreichen Aktivitäten mit Kindern wären unter den AHA-Regeln (Abstand halten, Hände waschen und Atemmaske tragen) nicht möglich gewesen. Als sich am Wochenende die veranstaltenden Vereine abgestimmt hatten, seien sie zu dem Schluss gekommen: „Alles, was wir machen wollen, macht angesichts der aktuellen Lage keinen Sinn“, sagt die Vorstandsfrau der KulturWerkstatt.

„Hafensause“ – ein abgespecktes Binnenhafenfest?

Der Frühsommer-Termin hat einen weiteren Nachteil: Er hätte womöglich dazu geführt, dass das Hafenfest eine der ersten größeren Veranstaltungen in Hamburg geworden wäre und deshalb besonders viele Besucher angezogen hätte. Siebert: „Es bestand die Gefahr, dass wir überrannt worden wären. Wenn sich Besucher ohne Eintrittskarten an den Zäunen versammelt hätten, wäre das Fest ohnehin aufgelöst worden, weil dann die Sicherheitsabstände nicht einzuhalten sind.“ Das Veranstaltertrio überlege jetzt, vielleicht ein viel kleineres maritimes Kulturereignis im September zu organisieren – Arbeitstitel: Hafensause. Nächstes Wochenende soll weitergeplant werden.

Auch der für den 15. Mai anvisierte Hamburger Discomove durch den Binnenhafen wird zunächst nicht stattfinden. Immerhin gibt es hier einen Ersatztermin: „Wir haben uns in der vergangenen Woche mit dem Bezirk abgestimmt und das erste August-Wochenende für den Discomove reserviert“, sagt Veranstalter Bernd Langmaack von pb-Konzept Hamburg. „Heute geht ein Mail an alle Trucks raus, ob sie beim neuen Termin zur Verfügung stehen. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr soweit entspannt hat, dass wir starten können.“