Harburg. Endlich ist eine Lösung für Abrigado gefunden. Die Einrichtung soll in einen Neubau ziehen. Was noch geplant ist.

Die Drogenhilfeeinrichtung „Abrigado“ wird vom Hochplateau des Schwarzenbergs in Harburg an den Fuß der Anhöhe, zum Helmsweg, umziehen. Das geben die Fraktionen von SPD und Grünen jetzt in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt.

Dass das „Abrigado“ neue Räume braucht, ist seit Jahren bekannt. Doch jahrelang fand sich auch keine Lösung für das Problem. Die erste Idee, nämlich anzubauen, wurde nach einiger Zeit verworfen – es stand nicht so viel Platz zur Verfügung, wie man gebraucht hätte. Die zweite Idee, neue Räume in einem bereits bestehenden Gebäude zu suchen, wurde ergebnislos verfolgt.

Suche nach einer geeigneten Fläche zog sich jahrelang hin

Die dritte, Flächen für einen Neubau zu suchen, zog sich über ein Jahr hin – bis jetzt.  Auf dem neuen Gelände zwischen Buxtehuder Straße und Helmsweg ist bislang die Harburger Tafel mit Büros und einer Ausgabestelle untergebracht. Die Tafel soll auch weiterhin dort tätig sein und in den Neubau mit einziehen.

Seit mehr als zwanzig Jahren bietet das Abrigado Drogensüchtigen Sozialberatung, medizinische Grundversorgung, einen sauberen Konsumort und Hilfe bei der Suche nach Therapieplätzen. Ursprünglich war es für 80 tägliche Nutzerinnen und Nutzer aus dem Hamburger Süden ausgerichtet. Dann wurden zahlreiche Drogenhilfeeinrichtungen in Hamburg geschlossen. Außerdem kamen neue Drogen und damit neue Süchtige hinzu. Seit einigen Jahren suchen bis zu 250 Hilfesuchende täglich das Abrigado auf.

Drogensüchtige sind teilweise obdachlos und campieren im Hof

Immer mehr Drogenkonsumenten sind obdachlos. Einige von ihnen campieren schon einmal auf dem Gelände der Einrichtung. Die toleriert das, solange von den Hof-Gästen keine aktive Belästigung für Nachbarn oder Passanten ausgeht. Im Wesentlichen funktioniert das. Dennoch störte sich so mancher Schwarzenberg-Nutzer am Anblick der Süchtigen.   

„Das Abrigado platzt aus allen Nähten. Es war dringend an der Zeit für eine Erweiterung“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Richter (SPD).

„Fördern & Wohnen“ setzt den Wohnungsbau um

Bianca Blomenkamp, Vorsitzende der Grünen-Fraktion, ergänzt: „Der Standort am Schwarzenberg hat einfach nicht mehr genügend Erweiterungsmöglichkeiten geboten. Daher begrüßen wir, dass das Abrigado jetzt am Helmsweg einen neuen und modernen Standort bekommen wird.“

Auf das Neubauprojekt am Helmsweg haben sich Sozialbehörde, Bezirk und Politik verständigt. Zusätzlich zu Drogenhilfe und Tafel ist auch Wohnungsbau geplant. Umgesetzt wird dies durch die städtische Anstalt „Fördern & Wohnen“. „Das freut uns“, sagt Frank Richter. „Denn damit ist es möglich, das Abrigado am neuen Standort optimal auszugestalten. Und mit Fördern & Wohnen haben wir auch einen erfahrenen und verlässlichen Partner an der Seite.“