Hanstedt/Nindorf. NFV-Chef Frank Dohnke zieht positive Bilanz. DFB-Pokal-Einzug der Jesteburger Frauen war und ist der sportliche Höhepunkt
Die Fußballer im Landkreis Harburg trotzen der Pandemie. Trotz Corona konnte der Vorsitzende des NFV Kreis Harburg, Frank Dohnke, auf der Arbeitstagung im Wildpark-Restaurant Lüneburger Heide in Nindorf eine positive Bilanz des zurückliegenden Fußballjahres vorlegen und zeichnete 13 verdiente Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler aus. Wichtigste Feststellung zuerst: Trotz der durch die Coronapandemie bedingten Einschränkungen konnte die Spielzeit wie geplant zu Ende geführt werden. Sportlich ragte der Erfolg der Fußballfrauen des VfL Jesteburg im Niedersachsenpokal heraus, den die Rüsselkäferinnen nach vielen vergeblichen Anläufen in den vergangenen Jahren diesmal endlich gewinnen konnten.
n der ersten Runde um den DFB-Pokal trifft der VfL Jesteburg am Wochenende 20. bis 22. August auf die Ligakonkurrentinnen vom SV Henstedt-Ulzburg, wie inzwischen ausgelost wurde. Insgesamt sind 48 Mannschaften für die neue Pokalsaison 2022/2023 qualifiziert.
TSV Elstorf zieht in die Meisterrunde ein
In der ersten Runde noch nicht dabei sind alle zwölf Teams der vergangenen Spielzeit aus der Frauen-Bundesliga sowie die vier bestplatzierten Mannschaften aus der 2. Liga.
Im Herrenbereich sticht der TSV Elstorf hervor, der sich in seiner ersten kompletten Landesliga-Saison für die Meisterrunde qualifizieren konnte und diese am Ende mit einem beachtenswerten vierten Rang beendete. Von den Bezirksligateams ist aus dem Kreis Harburg lediglich der TuS Fleestedt abgestiegen. Als Kreismeister nimmt der FC Este 2012 den Platz der Fleestedter in der Bezirksliga zwei ein.
Einige personelle Veränderungen hatte Frank Dohnke mitzuteilen: So übergibt Jürgen Miltzlaff sein Amt als Schatzmeister des NFV Bezirk Lüneburg an Olaf Lahse, ebenfalls aus dem Harburger Kreisverband. Yannik Brunke führt seit dem Frühjahr die vakante Position des Referenten für Öffentlichkeitsarbeit aus. Außerdem kann der NFV Kreis Harburg bei Streitigkeiten ab sofort auf einen Konfliktlotsen zurückgreifen: Marvin Schories absolvierte den für diese Funktion erforderlichen Lehrgang beim Niedersächsischen Fußballverband und steht allen Vereinen und deren Mitglieder in Konfliktfällen zur Seite. Außerdem hat der Niedersächsische Fußballverband auf einem außerordentlichen Verbandstag mit Ralph-Uwe Schaffert einen neuen Präsidenten gewählt.
455 Mannschaften aus dem Landkreis Harburg werden am Spielbetrieb teilnehmen
In der kommenden Saison werden 455 Mannschaften aus dem Landkreis Harburg am Spielbetrieb teilnehmen. Das ergibt eine Steigerung um 17 Teams. „Das ist ein bemerkenswerter Trend. Damit sind wir hier im Kreis Harburg sehr zufrieden“, sagte Dohnke. Zudem sei vorstellbar, dass das „Norweger-Modell“ auch auf den Ü-Bereich ausgeweitet wird, um noch mehr Mannschaften den Spielbetrieb zu ermöglichen. Das „Norweger-Modell“ trägt dem demografischen Wandel und geändertem Freizeitverhaltens Rechnung und bietet die Möglichkeit, selbst zu bestimmten, mit welcher Zahl von Spielern die Mannschaften gegeneinander antreten wollen.
Besondere Freude hatte Frank Dohnke der Sparkassen-Cup in Neu Wulmstorf bereitet, bei dem wieder junge Nachwuchstalente gesichtet wurden. „Beim Zusehen ging mir das Herz auf“, sagt Dohnke. Leider konnte der NFV kein Sichtungsturnier für Mädchen auf die Beine stellen, weil der Sponsor abgesprungen war.
In der kommenden Saison geht der Spielbetrieb im altbewährten Modus in nicht geteilten Ligen weiter. Neuerungen gibt es in Sachen Sperre nach Roter Karte. Der Ausschluss von Spielern aus dem Spielbetrieb wird nicht mehr nach Wochen, sondern nach Spielen ausgesprochen. Dohnke: „Damit ist eine Ungerechtigkeit aus der Welt geschaffen. Früher liefen beispielsweise vor der Winterpause ausgesprochene Sperren praktisch ins Leere.“
24 Mal sind Mannschaften nicht angetreten
Als „unerfreulich“ bezeichnete der Spielausschussvorsitzende Mario Leder die hohe Zahl von Nichtantritten. „24 Mal sind Mannschaften nicht angetreten. Das ist relativ viel“. Auf eine weitere negative Entwicklung wies Kim-Jana Trenkner hin. „Die Schiedsrichterdecke wird bundesweit immer dünner“, sagte die Kreisschiedsrichterobfrau im NFV-Kreis Harburg. Trotzdem konnte der Harburger Kreisschiedsrichterausschuss seit 2020 doch 77 Unparteiische ausbilden, von denen 60 noch aktiv sind. Während der Pandemie gab es deutlich mehr Abmeldungen, als in den Jahren zuvor. Pandemiebedingt konnten nur zwei Schiedsrichterlehrgänge durchgeführt werden.