Hamburg. Hamburg steuert 3,2 Millionen Euro für die Arbeiten bei. Was die „Oole Wach“ der Finkwarder Speeldeel so einzigartig macht.

Seit fast 40 Jahren ist die „Oole Wach“ am Steendiek in Finkenwerder Hauptquartier der „Finkwarder Speeldeel“, des kulturellen Aushängeschilds der Elbinsel. Davor diente das 1908 errichtete Gebäude zunächst als Gasthaus, dann als Polizeiwache, woher es seinen Namen hat. Die Zeit ist nicht spurlos an der Bausubstanz vorübergegangen: Das denkmalgeschützte Haus muss dringend saniert werden.  Das Bezirksamt Hamburg-Mitte, der Hamburger Senat und der Bund haben jetzt Geld bereitgestellt, um die Sanierung in Angriff zu nehmen.

Am Donnerstag überreichte Finanzsenator Andreas Dressel Bezirksamtsleiter Falko Droßmann die Zusage über 3,2 Millionen Euro, die der Hamburger Senat zu den geschätzten Gesamtkosten von 4.5 Millionen Euro beisteuert.  Bauherr ist der Grundeigentümer, die städtische Sprinkenhof AG. „Wi freit uns bannich!“, gibt Speeldeel Vorständin Christin Nothdurft ihrer großen Freude Ausdruck und begründet diese damit, dass die Speeldeel so auch in Zukunft Stadtteilarbeit betreiben kann: „ Dank de finanzielle Hölp, kann hier ook in de tookomen Tied Stadtdeel-Arbeit stattfinnen.“ 

"Finkwarder Speeldeel": Sanierung in Eigenleistung

Über ein Jahrhundert nach dem Bau muss die „Oole Wach“ generalüberholt werden. „Das fängt bei den Holzdecken und dem hölzernen Treppenhaus an“, sagt Sprinkenhof-Geschäftsführer Jan Zunke, „hier müssen wir untersuchen, was wir im Original erhalten können und was wir originalgetreu ersetzen müssen. Und auch für alle anderen Gebäudeteile stehen zunächst solche Untersuchungen an!“

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Zunke freut die Förderung besonders, denn den Sanierungskosten stehen im Fall der „Oole Wach“ keine Mieteinnahmen gegenüber, aus denen die Sprinkenhof das Gebäude sanieren könnten. Das rührt daher, dass die Finkenwerder Anfang der 1980er-Jahre das Haus durch Sanierung in Eigenleistung – mit wöchentlichen „Wachendienstagen“ – vor dem Abriss bewahrten und dafür Mietfreiheit genießen. Seitdem ist die Finkwarder Speeldeel durchgehend Hauptnutzer des Gebäudes. Andere soziale und kulturelle Nutzungen gab und gibt es ebenfalls, wenn auch nicht in dieser Konstanz.

Denkmalgerechte Sanierung startet 2022

Der Senat unterstützt die denkmalgerechte Sanierung im Rahmen des angesichts der Corona-Krise entwickelten Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramms (HWSP). Mit dem HWSP will die Freie und Hansestadt Hamburg öffentliche Mittel gezielt in Aufträge für örtliche Mittelstandsbetriebe umsetzen, um die Folgen der Pandemie für diese zu mildern. Gefördert werden insbesondere Projekte mit hohem sozialen, ökologischen oder kulturellem Wert. Mit dem HWSP stellt der Senat auch den städtischen Eigenanteil, der bei solchen Projekten nötig ist, damit Gelder aus Bundesprogrammen freigegeben werden. Berlin gibt deshalb auch noch einmal 900.000 Euro dazu.

„Mit der Förderung aus dem Hamburger Wirtschaftsstabilisierungsprogramm Euro setzen wir hier ein wichtiges Zeichen und können damit viel bewegen – auch für diejenigen, die sich hier mit viel Herzblut engagieren“, sagt Finanzsenator Andreas Dressel.

Im gerade begonnenen Jahr werden zunächst die Voruntersuchungen und Planungen durchgeführt. Die eigentliche Sanierung soll dann im Jahr 2022 stattfinden.