Neu Wulmstorf/Winsen (Luhe). Wann sie wieder spielen dürfen, wissen die Fußballer in Stadt und Land nicht. Dennoch treiben sie ihre Planungen voran.
Wie alle anderen Amateursportler sind auch die Fußballer seit Monaten zur Untätigkeit verdonnert. Überhaupt nicht absehbar ist, wann sie auf den Trainingsplatz, geschweige denn in den Spielbetrieb zurückkehren können und in welcher Form die Saison 2020/2021 abgeschlossen werden könnte.
Der Niedersächsische Fußball-Verband (NFV) hält sich in den vergangenen Wochen auffällig mit Aussagen zurück. Das andere Extrem bildet der Hamburger Fußball-Verband (HFV). Präsident Dirk Fischer teilte den Mitgliedsvereinen in einem offenen Brief mit, dass das HFV-Präsidium das Wochenende 27. und 28. Februar als ultimativen Termin für den Re-Start betrachtet.
Hamburg betrachtet 28. Februar als letzten Starttermin
Ist dieser Termin nicht realisierbar, sei ein Abbruch der im Herbst gestarteten und seit Ende Oktober unterbrochenen Saison unausweichlich, so Fischer. In Hamburg herrscht Einigkeit darüber, dass den Fußballerinnen und Fußballern vor den ersten Pflichtspielen eine mindestens 14-tägige Trainingsmöglichkeit in Mannschaftsstärke zu gewähren ist.
„Sollte der 13. Februar verstreichen, ohne dass bis dahin Mannschaftstraining wieder möglich ist, wird die Saison 2021/2022 am 1. Juli 2021 mit dem Stand 1. Juli 2020 neu begonnen. Dann gäbe es in der Saison 2020/2021 keine Meister sowie keine Auf- oder Absteiger“, so Dirk Fischer in dem offenen Brief. Über die aktuelle Situation und die sich daraus ergebenden Folgen will das Geschäftsführende Präsidium des Hamburger Fußball-Verbands am Freitag, 22. Januar, in einer Videokonferenz mit den Vereinsvertretern diskutieren.
Henrik Titze war fünf Jahre in Winsen, davon vier als Trainer
Ungeachtet dessen treiben die Vereine ihre Planungen für eine neue Spielzeit voran, auch im Landkreis Harburg. Einen neuen Trainer müssen sich die Bezirksliga-Fußballer des TSV Winsen suchen. Henrik Titze hat sich entschieden, sein Engagement nicht über den Sommer 2021 hinaus zu verlängern. Sowohl familiäre Aspekte als auch die fehlende Perspektive im Verein hätten den Ausschlag gegeben, teilte der 34 Jahre alte Lehrer mit.
Der langjährige Torhüter des Oberligisten TSV Buchholz 08 stand insgesamt fünf Jahre in Diensten des TSV Winsen, die letzten vier als Trainer. Im ersten Jahr hatte sein Bruder Sören Titze, der mittlerweile den niedersächsischen Oberligisten SC Heeslingen betreut, die Luhestädter trainiert. Henrik Titze führte das Team 2017 als Spielertrainer zum Landesliga-Aufstieg, seit 2018 spielt der TSV Winsen wieder in der Bezirksliga zwei.
Beim TSV Elstorf bleiben auch viele Spieler an Bord
Auf Kontinuität setzt man dagegen beim TSV Elstorf. Warum auch nicht? Trainer Hartmut Mattfeldt verlängerte seinen Vertrag per Handschlag um zwei weitere Jahre bis zum Sommer 2023. Mit ihm machen Co-Trainer Thorsten Jaster und der junge Torwarttrainer Alkan Tunca an der Schützenstraße weiter.
Auch ein Großteil des Spielerkaders beim Fußball-Landesligisten hat bereits für die neue Saison zugesagt. Darunter befinden sich etliche Leistungsträger wie die Kapitäne Patrick Silva und Timo von Reith sowie Jonas Lancker, Kevin Genske und andere mehr.
„Dies ist auch ein sehr gutes Zeichen für die gute Gemeinschaft im Team, für ein vertrauensvolles und familiäres Vereinsleben und für die Lust auf weitere positive fußballerische Entwicklung“, sagte Teammanager Nils Gosebeck zufrieden, „mit den übrigen Spielern sind wir in guten Gesprächen.“
Mattfeldt führte Elstorf von der Kreis- in die Landesliga
Hartmut Mattfeldt hatte den TSV Elstorf 2015 in der Kreisliga übernommen. Im ersten Jahr gelang sofort der Aufstieg in die Bezirksliga. Dort ging es über den knapp verhinderten Wiederabstieg 2017 (13. Platz) kontinuierlich nach oben: über die Plätze sieben und zwei bis hin zum Meistertitel 2020. In der unterbrochenen Saison 2020/2021 spielt der TSV Elstorf erstmals in seiner 95-jährigen Vereinsgeschichte in der Landesliga und ist damit die Nummer eins im Kreisfußballverband Harburg.
„Ich finde hier als Trainer hervorragende Rahmenbedingungen vor und möchte die bisherige Erfolgsgeschichte mit meiner Mannschaft fortsetzen. Sie ist lernwillig, ehrgeizig und jeder einzelne möchte sich weiter verbessern. Die familiäre Atmosphäre und das harmonische Miteinander im Verein gefallen mir und die Arbeit mit den Jungs macht großen Spaß“, sagte Mattfeldt.
Hoffnung auf die Qualifikation für die Meisterrunde
In den ersten Partien im Herbst 2020 bewies das Team, dass es auch in der Landesliga gut mithalten kann. Nach neun von 14 Spielen der Qualifikationsrunde stand der TSV Elstorf mit elf Punkten auf dem fünften Platz der Achtergruppe und durfte auf die Qualifikation für die Meisterrunde, die die ersten Vier erreichen, hoffen.