Harburg. Neue City-Managerin stellt ihre Pläne zur Belebung der Innenstadt vor und plant gemeinsame Internet-Plattform für Geschäftsleute.

Der neu entstandene Verein Harburg Marketing will die Harburger City und den Binnenhafen stärker gemeinsam vermarkten. „Wir sehen den Bereich von Neuland bis Bostelbek als ein großes Quartier“, sagte Vereinsgeschäftsführerin Antonia Marmon am Dienstagabend bei ihrem ersten Auftritt im Harburger Wirtschaftsausschuss.

Sie kündigte drei Runde Tische an, zu denen sich verschiedene Akteure zweimal jährlich treffen sollten, um den Innovationsstandort Harburg, den Tourismus und die Lüneburger Straße voranzubringen.

Neue City-Managerin möchte Schwerpunkte beibehalten

Zum Jahreswechsel hatte Marmon ihr Amt als City-Managerin von Melanie-Gitte Lansmann übernommen und will die bisherigen Schwerpunkte weiterführen. Dazu gehören die Organisation von Veranstaltungen wie das Kulturfestival Sommer im Park, verkaufsoffene Sonntage, Produktion von Infomaterial, Interessenvertretung der City-Geschäftsleute sowie der Harburg-Infoshop an der Hölertwiete.

Neu ist eine Harburg-Plattform im Internet. Dort können sich möglichst viele Geschäfte mit Inhalten und Öffnungszeiten darstellen. „Hier soll alles präsentiert werden, was in Harburg zu erleben ist“, sagte Marmon. „Dazu ist die Mitwirkung aller erwünscht.“ Die Plattform werde bereits mit Inhalten gefüllt. Im Juni soll sie online gehen.

Trennung von Innenstadt und Hafen überwinden

Viermal im Jahr wird es zudem ein gedrucktes Magazin geben, die Harburg News. Es ersetzt den Newsletter des Citymanagements sowie die Channel News und spiegelt die neue Struktur des Harburg-Marketings wider: Ebenfalls zur Jahreswende sind die Vereine Citymanagement Harburg und Channel Hamburg zum Verein Harburg Marketing fusioniert. Im Channel Hamburg e.V. sind Unternehmen und Institutionen im Harburger Binnenhafen organisiert. Die Fusion helfe, die bestehende Trennung von Innenstadt und Hafen allmählich zu überwinden, so Marmon.

Angesichts des sich langsam erholenden Fremdenverkehrs möchte die studierte Betriebswirtin Harburg stärker als Touristenziel vermarkten. Sie sei dazu mit Hamburg Tourismus im Gespräch – schließlich haben der Bezirk und sein Umland viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Um hier voranzukommen, möchte Marmon den Runden Tisch Tourismus wieder aufleben lassen und dort alle touristischen Verbände zusammenbringen. Als Spezialität nannte sie einen „Wissenschaftstourismus“ zu Innovationen, die in Harburg erlebbar seien. Und erhielt Unterstützung vom Vereinsvorsitzenden Dr. Ralf Grote, Leiter des Präsidialbereichs der Technischen Universität Hamburg. Als ein konkretes Anschauungsbeispiel nannte Grote den Algenreaktor auf dem Ziegelwiesenkanal im Harburger Binnenhafen.

Leerstehende Ladenflächen nutzen

Ein weiteres wichtiges Marketingthema sei die vorübergehende Nutzung von leerstehenden Ladenflächen, denn sie leiste einen Beitrag zur Belebung der Innenstadt, betonte Marmon. Sie sei dazu mit der Initiative Frei_Fläche der Hamburg Kreativ Gesellschaft im Gespräch und hoffe, dass schon bald in Harburg Künstler, Designer oder andere Kreative einzelne Leerflächen bespielen.

Marmons Auftritt beim Wirtschaftsausschuss stand im Zusammenhang mit ihrem Antrag, der Bezirk möge auch dieses Jahr die Marketing-Aktivitäten mit 120.000 Euro bezuschussen. Diese Summe entspricht der Deckungslücke, die sich aus den Kosten von 285.000 Euro und den Einnahmen ergeben. Etwa 90.000 Euro erhält der Verein durch Mitgliedsbeiträge. Weitere 50.000 Euro steuert die ECE Gruppe mit ihrem Phoenix-Center bei. Die Sparkasse Harburg-Buxtehude ist mit 25.000 Euro vertreten.