Harburg. Neue Grünanlagen, Bänke und Spielgeräte sollen die derzeit öde Betonfläche zu einem echten Stadtteiltreffpunkt in Heimfeld machen.
Der große Schulhof des Friedrich-Ebert-Gymnasiums in Heimfeld gleicht bislang eher einer öden Wüstenei aus Betonplatten und Asphalt. Die wenigen Bäume sind in Schutzgitter eingesperrt, so als sollten sie sich nicht weiter ausbreiten, die wuchtige Friedrich-Ebert-Halle – tagsüber Teil des Schullebens, abends allgemeine Kulturstätte – verschwindet in der Perspektive, zumal davor häufig Autos geparkt sind. Das alles soll sich nun ändern.
Die Außenanlagen des Friedrich-Ebert-Gymnasiums werden saniert und für das angrenzende Quartier nutzbar gemacht, teilen Bezirksamt und Stadtentwicklungsbehörde mit. Dafür werden Schäden beseitigt, die Hoffläche neu aufgeteilt, Sitzgelegenheiten, Spielgeräte und Grünflächen erneuert. Im gleichen Zug erhält die Friedrich-Ebert-Halle eine neue, flexibler stellbare Bestuhlung. Finanziert werden diese Maßnahmen zu einem großen Teil aus dem „Rahmenprogramm integrierte Stadtteilentwicklung“ (RISE). Das Bemerkenswerte daran: Die Schule liegt in keinem RISE-Gebiet.
Das Geld kommt aus einem Programm für den Nachbarstadtteil Eißendorf
Das Geld wird über das RISE-Programm „Harburger Innenstadt/Eißendorf Ost“ abgerechnet. Dessen ursprüngliche Gebietsgrenzen enden etwa einen Kilometer vom Friedrich-Ebert-Gymnasium entfernt. Heimfeld, der Schulstandort, hat bereits ein erfolgreiches Förderprogramm hinter sich. Frank Richter, Bezirksfraktionschef der SPD und Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, sieht das allerdings sehr gelassen: „Wir haben das ursprüngliche RISE-Gebiet bereits um den Schwarzenberg-Park erweitert. Direkt daran grenzt das Schulgelände des Gymnasiums an. Und wegen der überregionalen Bedeutung der Friedrich-Ebert-Halle hat diese Verbesserung auch Strahlkraft in die Innenstadt hinein.“
Es ist auch nicht so, als würde die Maßnahme allein aus RISE-Mitteln bezahlt: Die Schulbehörde als Nutzer des Hofs und die Gebäudemanagement Hamburg GmbH als Hausherrin der Friedrich-Ebert-Halle sowie der Bezirk Harburg geben ebenfalls Geld dazu. Außerdem fließen Zuschüsse der Umweltbehörde im Rahmen des Förderprogramme Regeninfrastrukturanpassung (RISA), denn im Zuge der Schulhofsanierung werden große Flächen entsiegelt und das dort versickernde Regenwasser unter dem Schulhof zwischengespeichert, bevor es dosiert in den Boden weitergeleitet wird.
Auch das Walter-Dudek-Denkmal wird einen neuen Platz auf dem Gelände erhalten
Auf dem neuen Schulhof wird auch das Denkmal für den letzten Harburger Oberbürgermeister, späteren Widerstandskämpfer und noch späteren Hamburger Finanzsenator Walter Dudek (SPD, 1890 – 1976) einen neuen Platz erhalten. Derzeit steht es etwas verloren auf einer Verkehrsinsel zwischen zwei Schnellstraßen.
Insgesamt wird die Fläche aufgelockerter, grüner und vor allem mit vielseitig nutzbaren Spielflächen versehen, die nachmittags allen Kindern und Jugendlichen im Stadtteil offenstehen sollen. Der kleinere nördliche Schulhof und der Lehrerparkplatz erhalten ebenfalls eine gründliche Überarbeitung.
„Das Friedrich-Ebert-Gymnasium wird nach der Umgestaltung neue Möglichkeiten für Veranstaltungen, Workshops oder Versammlungen bieten“, sagt Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen, „so entsteht ein Ort der Zusammenkunft in Heimfeld und den benachbarten Stadtteilen, der Bildung, Soziales und Kultur miteinander verbindet. Dies fördert das Zusammenleben im Bezirk.“