Hamburg. Im Hamburger Süden wurden an Bushaltestellen große Plakate aufgehängt. Nun weiß die Polizei, wer und was hinter der Aktion steckt.
Rund um den Harburger Ring haben Unbekannte mit großen Plakaten eine Satireaktion gestartet: Darauf geht es um die Pimmelgate-Affäre um Andy Grote und Gerhard Schröders Beteiligung an Gasgeschäften mit Russland. Die Plakate wurden offenbar seit der Nacht zum Freitag an Harburger Bushaltestellen von der Kampagne „@nervtjeden“ auf den Werbeträgern unter Glas angebracht.
Die Motive mit dem Bild des Hamburger Innensenators Grote haben dabei Ähnlichkeit mit einem Cover des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, die Plakate mit Altkanzler Gerhard Schröder (beide SPD) hingegen erinnern an das Layout der „Bild“. Gezeichnet ist dessen Text mit dem Nachrichtenkürzel dpo. Dieses Kürzel verwendet auch das Satiremagazin „Der Postillon“ für seine Artikel, der aber wahrscheinlich nicht für die Aktion verantwortlich ist.
Plakate in Hamburg mit Andy Grote und Gerhard Schröder
Die Plakate wurden noch am Sonnabend entfernt. Insgesamt wurden 20 Exemplare, 15 davon mit dem Bild von Gerhard Schröder, fünf mit Innensenator Grote im Bereich Harburg sichergestellt. Der Staatsschutz ermittelt. Die Plakate mit Grote wurden bereits vergangenen Oktober nördlich der Elbe mehrfach angebracht – das Motiv mit Schröder tauchte bereits Ende April in Mannheim auf.
Hinter der Aktion steckt nach Angaben aus Polizeikreisen offenbar die Gruppe „Dies Irae“, was übersetzt „Tage des Zorns“ heißt. Die Gruppe hat bereits verschiedene solcher Aktionen zu verschiedenen Themen in den vergangenen Jahren durchgeführt. In der Regel werden die Kästen für die Plakate mit einfachen Steckschlüsseln unbeschädigt geöffnet und die richtigen Werbeplakate gegen die der Gruppe ausgetauscht.
Die Aktion richtet sich eigentlich gegen Werbung im öffentlichen Raum. Nach der Affäre um einen Twitter-Nutzer, der Grote als „Pimmel“ betitelt hatt, war die Bezeichnung aber auch unter anderem auch auf Stickern verwendet worden. Die Besetzer der Rote Flora provozierten damit außerdem mehrere Polizeieinsätze im Schanzenviertel