Harburg. Neben den Baustellen auf der Winsener Straße geht es jetzt auch auf der Stader Straße richtig los. Hilft jetzt nur noch Geduld?
Die Baustelle des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf der Winsener Straße und der Hittfelder Straße sorgt weiter für Verwirrung: Nachdem zunächst kaum jemand wusste, dass gebaut wird (das Abendblatt berichtete), verschob sich der Baubeginn um eine Woche vom 24. Juni auf den 1. Juli und wurde dann kurzfristig für noch eine Woche später angesagt.
Diese Verschiebung fand jedoch nicht statt. Seit Donnerstag wird gebaut. Währenddessen kommen immer weitere Straßenbaustellen im Hamburger Süden hinzu. „Harburg versinkt im Verkehrschaos!“, befürchtet die Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver (CDU).
An der Winsener Straße und Hittfelder Straße hat am Donnerstag der erste von vier Bauabschnitten begonnen, in denen die Asphaltdecke der Bundesfernstraße erneuert wird. Wegen der mehrspurigen Kreuzung mit der Maldfeldstraße und der Abbiegebeziehung in das Gewerbegebiet Winsener Stieg hatte sich der LSBG ein kompliziertes System der Spurführung mit zahlreichen Abbiegeverboten einfallen lassen, um gleichzeitig bauen zu können und nicht voll sperren zu müssen.
Verschiebung der Baustelle laut Behörde Missverständnis
Allerdings war diese Verkehrsführung einerseits nicht unmissverständlich markiert und anderseits schienen manche Verkehrsteilnehmer auch wenig gewillt, sich daran zu halten und fuhren über das Baufeld und teilweise sogar in den Gegenverkehr. „Ein sofortiges Nachbessern mit Gelbmarkierung war nicht möglich“, sagt LSBG-Sprecherin Anabel Müller.
Eigentlich hatte der LSBG kommuniziert, die gesamte Verkehrsführung neu zu planen und die Baustelle erst am 8. Juli zu beginnen. Allerdings hätte man damit das Gesamtprojekt so verzögert, dass es nicht einmal mehr in den niedersächsischen Sommerferien gelegen hätte. Das sei jedoch ein Missverständnis gewesen, sagt Anabel Müller, und habe lediglich eine Unterphase des Abschnitts betroffen, nämlich den an Fleestedt angrenzenden Fahrstreifen der Hittfelder Straße.
Der wird jetzt auch nicht auf den 8. Juli verschoben, sondern erst in den niedersächsischen Herbstferien in Angriff genommen.
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Die Anlieger der Baustelle, speziell die Gewerbetreibenden im Winsener Stieg, sind jetzt schon genervt: „Erst erhielten wir einen Brief, das ab 24. Juni gebaut wird“, erinnert sich die Büromanagerin eines Handwerksbetriebs, „dann passierte aber zum Stichtag und eine Woche darauf nichts. Erst einen Tag bevor es wirklich losging, bekamen wir Besuch und Bescheid von der Bauleitung. Unsere eigenen Baustellenfahrzeuge mussten von heute auf morgen die Hälfte ihrer Wege neu planen und für die Lkw mit Materiallieferungen ist die Anfahrt jetzt eine besondere Herausforderung – und das betrifft ja nicht nur uns, sondern auch alle anderen Firmen hier. Eine Autowerkstatt, ein Fliesengroßhandel, ein Fliesenleger, ein Wurstwarenhersteller, ein Whirlpoolhandel, ein Zahntechniklabor, ein Elektroinstallationsbetrieb und zwei Schnellrestaurants sind betroffen.“
Jetzt beginnt auch die Sanierung der Stader Straße
Die Baustelle vor ihrer Tür soll in wenigen Tagen wieder weg sein. Dann geht es auf der Winsener Straße zwischen Am Frankenberg und Jägerstraße weiter. Hier wird es kein Missverständnis geben, sondern eine einspurige Verkehrsführung in eine Richtung: Stadtauswärts. Stadteinwärts soll über Maldfeldstraße und Bremer Straße ausgewichen werden.
Dieser Tage beginnt außerdem die mehrwöchige Sanierung der Stader Straße mit Verengung der Fahrbahn auf je eine Spur und ab 19. Juli wird ein Teilstück der Heimfelder Straße voll gesperrt. Hinzu kommen die Sperrung von Kanalplatz, Neuländer Straße und Abfahrt Neuland der B 75 sowie Sanierungsarbeiten vor den Elbbrücken inklusive Vollsperrung der Straßenüberführung der B 75 zu den Brücken.
„Wenn Stader und Winsener Straße blockiert werden, droht der Verkehrskollaps“
„Für die Pendler aus dem Raum Harburg ist das alles sehr belastend“, sagt die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver „„Es ist nachvollziehbar, dass die Urlaubszeit bevorzugt für die Instandhaltung des Straßennetzes genutzt wird. Aber es kann doch nicht sein, dass der Hamburger Süden wiederholt durch gleich mehrere Baustellen komplett lahmgelegt wird.
Die Sanierung der A 255 südlich der Elbbrücken ist für die Pendler schon schlimm genug. Wenn jetzt auch noch die Stader Straße und die Winsener Straße blockiert werden, ist der Verkehrskollaps programmiert. Es ist ein Ärgernis, dass die Baustellen nicht besser koordiniert werden!“