Rönneburg. Großeinsatz am Montagabend. Täter sollen mit Baseballschlägern und Messern bewaffnet gewesen sein. Hintergründe noch unklar.

Am Montagabend rückte die Polizei zu einem Großeinsatz in einer Geflüchtetenunterkunft in Rönneburg aus. Um 23.38 Uhr wurde per Notruf gemeldet, dass eine bewaffnete Gruppe versucht habe, die Herausgabe eines Babys zu erzwingen. Die Tatverdächtigen sollen dabei mit Messern, Baseballschlägern und anderen Waffen vorgegangen sein.

Bei einer Massenschlägerei vor Ort wurde mindestens eine Person verletzt. Bei dem Verletzten, der in Notarztbegleitung ins Krankenhaus kam, soll es sich um den Schwiegervater eines der Angreifer gehandelt haben. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Das Baby soll in einer gescheiterten Ehe entstanden sein.

In Flüchtlingsunterkunft lebende Frau hatte sich offenbar von dem Vater getrennt

Bereits am frühen Abend soll der Hauptbeschuldigte allein in der Flüchtlingsunterkunft aufgetaucht sein und die Herausgabe des Säuglings gefordert haben. Offenbar haben sich Mutter und Vater kurz vor der Tat getrennt. Als die Familie der Mutter sich weigerte, das Baby an den Vater zu übergeben, kam es zu einem Handgemenge.

Am späteren Abend kam der Vater dann mit personeller Verstärkung in die Unterkunft zurück und wollte offenbar mit Gewalt das eigene Kind befreien. Auf dem Gelände kam es in der Folge zu einer wilden Massenschlägerei. Mehr als 25 Männer sollen aufeinander losgegangen sein, wie Zeugen berichteten.

Polizei leitete Großfahndung nach bewaffneten Tatverdächtigen in Rönneburg ein

Als die Tatverdächtigen Polizeisirenen hörten, sind sie mit Autos vom Tatort geflüchtet. Die Beamten trafen vor Ort lediglich die Familie der Mutter an.

Die Polizei leitete eine Großfahndung nach den Tätern ein. Gegen 1.45 Uhr durchsuchten die Beamten eine Wohnung in der Vogteistraße. Die Tür wurde mit einer Ramme geöffnet, der Haupttatverdächtige wurde allerdings nicht angetroffen. Das Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen. Die Hintergründe der Tat sind ebenso unklar wie die Identität der Tatverdächtigen.