Harburg. Ein Vater rief Polizei, weil sein Sohn eine Stunde lang laut schrie und drohte, sich mit einem Messer zu verletzen.
SEK-Zugriff am Reeseberg: Am Dienstagmorgen gegen 7.45 Uhr meldete sich der Vater eines Mannes bei der Polizei. Sein Sohn schrie in einer Wohnung am Reeseberg in Wilstorf und drohte sich selbst umzubringen. Dabei soll er auch seinen Vater mit dem Messer bedroht haben, berichteten Anwohner vor Ort. Als Beamte an der Wohnung klingelten, zog sich der Verdächtige samt Messer in sein Zimmer zurück und drohte weiter. Nachbarn berichteten, der Mann habe mehr als eine Stunde lang laut geschrien und gepöbelt.
Die Polizisten der Schutzpolizei zogen sich zurück und überließen die kritische Situation den Spezialisten. Das Spezialeinsatzkommando der Hamburger Polizei wurde angefordert, außerdem rückte die Feuerwehr mit einem Großaufgebot sowie der Höhenrettung an.
Polizei Harburg: Vater schimpfte über den Einsatz
Der Vater, der zunächst noch kooperierte, verweigerte später die Herausgabe eines Fotos und verhielt sich zunehmend ungehalten über den Polizeieinsatz, den er selbst ausgelöst hatte. Eine Psychologin versuchte den Mann hinter verschlossenen Türen zu beruhigen, die Kontaktaufnahme gelang per Telefon. Um 10.30 Uhr erfolgte schließlich der Zugriff durch schwer bewaffnete Beamte des SEK. Bis dahin hatten Polizisten mit Helm, Schutzwesten und Maschinenpistolen die Zugänge zum Haus und umliegende Straßen gesichert.
Allgemeine Erleichterung, als über Funk mitgeteilt wurde: „Zwei Personen sicher.“ Polizeiwagen sperrten die umliegenden Straßen bis etwa 11 Uhr. Der Mann, der sich offensichtlich in einem psychischen Ausnahmezustand befand, wurde in einem Rettungswagen mit Notarzt- und Polizeibegleitung in eine Klinik gebracht. Für den Vater wurde ebenfalls ein Rettungswagen gerufen, er konnte aber nach kurzer Betreuung durch den Rettungsdienst in die Wohnung zurückkehren.