Finkenwerder. Der beliebte Lokaljournalist ist an Leukämie erkrankt. Stammzellenspender-Registrierung bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Als Peter Müntz zum Jahreswechsel in den Ruhestand ging, hatte er sich das Rentnerleben so schön ausgemalt: Die ungelesenen Bücher lesen, die bei der Arbeit für die Wochenzeitung „Neuer Ruf“ versäumte Zeit mit Frau und Sohn nachholen, im Süden überwintern und überhaupt viel reisen. Doch kaum in Rente, wurde Peter Müntz krank. Einige Monate später die erschütternde Diagnose: Leukämie. Die einzige Hoffnung: Eine Stammzellenspende.
Am Sonnabend führt die Freiwillige Feuerwehr Finkenwerder eine Spenderregistrierung durch.
Das wird nicht für jeden Leukämiekranken veranstaltet, aber in 30 Jahren als Redakteur für Harburg und Finkenwerder hat Peter Müntz bei Kollegen, Konkurrenz und bei allen über die er schrieb, viel Sympathie eingesammelt. Und die Aktion in Finkenwerder kommt jedem Leukämiepatienten zugute. Gesucht wird ein „genetischer Zwilling“, jemand dessen DNS der von Peter Müntz so sehr ähnelt, dass die Knochenmarkszellen von Peters Körper nicht abgestoßen werden.
„Herzensguter Mensch“: Stammzellenspender für Peter Müntz gesucht
Aus diesen Zellen würde dann gesundes Knochenmark gebildet, das gesunde Blutkörperchen produziert. Der Krebs wäre besiegt. Dass dieser Zwilling just bei dieser Aktion gefunden wird, ist statistisch unwahrscheinlich, aber jede Registrierung erhöht die Chance eines jeden Blutkrebspatienten seinen Stammzellenspender zu finden, also auch die Chancen von Peter Müntz. „Peter ist ein herzensguter Mensch und hat es verdient, das Leben noch lange zu genießen“, sagt seine Kollegin Andrea Ubben.
Registrieren kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren. Eine einfache, bei der Aktion mit einem Wattestäbchen abgestrichene Speichelprobe genügt zur DNS-Analyse. Das Ergebnis wird in das weltweite Spenderregister der Organisation DKMS eingetragen. 11.5 Millionen Menschen sind dort registriert. Seit ihrer Gründung 1991 konnte die DKMS 105.000 Menschen die Heilung vom Blutkrebs ermöglichen.
Die Typisierungsaktion findet am Sonnabend von 14 bis 18 Uhr bei der Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerder, Doggerbanksweg 1, statt. Wer kommt, wird mit Kaffee und Kuchen belohnt.