Harburg. Bezirk soll Abbau und Verkauf der ortsprägenden Krane in Neuenfelde stoppen. Wie ein Experte ihren Wert einordnet.
Die Grünen-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung fordert die Verwaltung dazu auf, sich dafür einzusetzen, die letzten vier Krane der Sietas Werft zu erhalten. Es soll geprüft werden, ob die verbliebenen Krane schon verkauft wurden und falls ja, ob die Käufe rückabgewickelt werden können und die Krane stattdessen zum Beispiel durch eine Stiftung erworben und dadurch erhalten werden können.
Die Sietas Werft war bis 2022 die älteste existierende Werft Deutschlands. Seit vergangenem Jahr ist sie nach fast 400 Jahren endgültig pleite (wir berichteten). Durch einen Insolvenzverwalter wird sie seitdem ausgeschlachtet und verkauft. Laut den Grünen offensichtlich eben auch die ortsprägenden Krane.
Im Harburger Binnenhafen werde Krane dieser Art in eine Nachnutzung eingebaut
Corine Veithen, Vorsitzende im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz: „Die noch vorhandenen Krane müssen auf dem Gelände der Sietas Werft bleiben. Sie gehören zu Neuenfelde und zum Werftstandort. Schon von weitem weisen sie auf die Schiffbau-Historie des Ortes hin. Wir fordern die Bezirksverwaltung auf, sich schnell dafür einzusetzen, dass der Abbau gestoppt wird.“
Gorch von Blomberg, Experte für alte Krane, ergänzt: „Von den 14 bis ins Jahr 2022 gepflegten und betriebenen Kranen sind schon zehn Stück unwiederbringlich verschwunden. Die jetzt noch stehenden Exemplare gibt es sonst nirgendwo in Deutschland. Werftkrane sind für Schwergut gebaut und werden jahrzehntelang genutzt, sie prägen den Standort und erzählen ohne Worte von seiner Geschichte“. Andernorts, zum Beispiel im Harburger Binnenhafen oder der HafenCity werden Krane dieser Art selbstverständlich in eine Nachnutzung eingebaut. So soll es nach dem Willen der Grünen Bezirksfraktion auch auf der Sietas-Werft sein.