Hamburg. Nach einem ersten Verdacht wurde die Polizei in einem Lager in Harburg fündig. Ähnlicher Fall in Mecklenburg-Vorpommern.

Er soll Pakete im Gesamtwert eines mittleren fünfstelligen Betrages unterschlagen haben: Am Dienstag gelang es der Polizei Hamburg, einen diebischen Paketboten dingfest zu machen, der zwischen dem 18. und 28. Februar zahlreiche Pakete unterschlagen haben soll. Er wurde bereits dem Haftrichter zugeführt.

Ein erster Verdacht war beim Arbeitgeber des Mannes aufgekommen, nachdem der firmeneigene Sicherheitsdienst bemerkt hatte, dass diverse Paketsendungen auf dem Postweg verloren gegangen waren. Weitere Ermittlungen lenkten den Verdacht auf einen bestimmten Mitarbeiter.

Polizei Hamburg: Identität des Paketboten ist noch unklar

Daraufhin kontrollierten Polizeibeamte den Zusteller während seiner Auslieferungstour und wurden schon bei der Überprüfung des Ausweises stutzig: Der Mann wies sich ihnen gegenüber mit einer portugiesischen ID-Karte aus, an der die Polizisten Fälschungsmerkmale feststellten. Außerdem fanden sie bei ihm Unterlagen über eine Lagerfläche in einem Self-Storage in Harburg, die er offenbar unter Vorlage eines spanischen Ausweises angemietet hatte.

Bei der anschließenden Durchsuchung des Lagers fanden die Beamten viele Pakete, die größtenteils noch über Etiketten mit den Daten der rechtmäßigen Empfänger versehen waren, und stellten sie sicher. Gegen den Paketboten, dessen Identität immer noch ungeklärt ist, wurden Strafverfahren wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen Unterschlagung sowie der Urkundenfälschung eingeleitet.

Paketbote in Mecklenburg-Vorpommern hortet mehr als 1000 Pakete und Briefe

Ein ähnlicher Fall hat sich in Meckluenburg-Vorpommern zugetragen. Dort soll ein Zusteller mehr als tausend Briefe und Pakete gehortet haben, statt sie auszutragen. Der Fall sei bekannt geworden, als es den Verdacht auf einen medizinischen Notfall in einer Wohnung in der Region Mecklenburger Schweiz gegeben habe, teilte die Polizei in Neubrandenburg am Mittwoch mit. Der Mann habe die Sendungen aber nicht geöffnet.

Die Polizei ermittelt wegen Unterschlagung und Verletzung des Post- und Fernmeldegeheimnisses. Das Logistikunternehmen wollte die Sendungen nun möglichst schnell ausliefern. Neben den Briefen und Paketen blieben auch Ausgaben eines Anzeigenblatts liegen.