Harburg. Solarstrom und Wärmepumpen werden im Alltag erprobt und weiterentwickelt. Technische Uni in Harburg kooperiert mit Hamburger Energiewerken
Die Technische Universität Hamburg (TUHH) und die Hamburger Energiewerke wollen den Senat bei seinen Klimaschutzzielen unterstützen und gemeinsam die Energiewende vorantreiben. In einer langfristig angelegten Kooperation soll der Harburger Uni-Campus zum Reallabor werden, in dem verschiedene Energietechniken getestet, weiterentwickelt und vernetzt werden. Am Mittwoch unterzeichneten der TUHH-Präsident Andreas Timm-Giel und Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke Michael Prinz eine entsprechende Absichtserklärung.
Konkret soll der Einsatz von erneuerbaren Energien beschleunigt werden. Auf dem weitläufigen Campus der TUHH zwischen dem Schwarzenberg, der Denicke- und der Eißendorfer Straße werden Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom installiert und Wärmepumpen, die vorwiegend auf Basis von regenerativen Energien Wärme liefern. Auch ein mit Wasserstoff betriebenes Blockheizkraftwerk ist vorgesehen.
Innovative Energietechniken bilden ein Reallabor
Die innovativen Energietechniken bilden ein Reallabor, mit dem Wissenschaftler im Alltagsbetrieb der Anlagen neue Entwicklungen und Forschungsprojekte anstoßen. Dazu gehören sogenannte smarte Energiesysteme. Hier werden Energieerzeuger und -verbraucher sowie Speichertechniken miteinander vernetzt, um Strom und Wärme möglichst effizient einzusetzen. Ein eher simpler Ansatz ist, genau dann Strom zu verbrauchen, wenn durch Solar- oder Windenergie besonders viel erzeugt wird. Das lässt sich privat und gewerblich über den Strompreis regeln.
Beim intelligenten Energiesystem auf dem TUHH-Campus sollen Elektrofahrzeuge und innovative Speicherlösungen einbezogen werden. Zu ihnen zählen Aquiferspeicher. Hier dient Grundwasser als Speichermedium: Im Sommer wird Wärme in wasserführende Gesteinsschichten hineingepumpt, die im Winter wieder entnommen wird.
Das Reallabor soll Studierenden ermöglichen, ihr Wissen praktisch anzuwenden und zu Gestaltern der Zukunft zu werden. Öffentliche Veranstaltungen wie Ringvorlesungen oder Workshops bringen das Reallabor auch den Bürgern näher, um sie für die Energiewende zu sensibilisieren. „Unser gemeinsam erklärtes Ziel ist es, die Energiewende auf unserem Campus vorzuleben“, sagte Timm-Giel und begrüßte „den Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik“.