Harburg. Marketingverein startet neue Plattform, die Tagestouristen ins südliche Hamburg locken soll. Welche Aktionen es jetzt schon gibt.
Harburg soll zeigen, was es hat! Dieses Ziel hat sich Antonia Marmon gesetzt und als Geschäftsführerin des Harburg Marketing e.V. zusammen mit ihrem Team neben vielen Veranstaltungen neue digitale Aktivitäten angestoßen. Den Mittelpunkt bildet eine Plattform, auf der sich Einzelhändler, Dienstleister, Kulturschaffende, soziale Institutionen sowie Akteure im Bereich Technik und Innovation präsentieren und zu Veranstaltungen einladen. Dabei sollen Harburgerinnen und Harburger, aber auch die Hanseaten nördlich der Elbe und im Hamburger Umland angesprochen werden.
Harburgs neuer Internet-Auftritt wird unter harburg-marketing.de zu finden sein. Bis Sonntag werden die Schaulustigen noch zum Harburger Kulturtag weitergeleitet. Von Montag an soll nicht nur die Innenstadt, sondern der Kernbereich zwischen Neuland und Bostelbek dort und in den Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram seine Auftritte bekommen.
Marmon lebt nördlich der Elbe, nach Harburg fuhr sie vielleicht mal zum Shoppen
Es gilt, Menschen nach Harburg zu locken. Und diejenigen, die schon da sind, noch stärker für ihren Stadtteil zu interessieren. „Harburg hat so viel zu bieten. Viele Menschen wissen das gar nicht“, sagt Marmon und nennt sich selbst als Beispiel. Sie wohne nördlich der Elbe und habe zuvor in Wilhelmsburg gearbeitet. „Nach Harburg bin ich mal zum Shoppen gefahren, ins Phoenix-Center. Aber viel mehr kannte ich nicht.“
Das hat sich gründlich geändert, als die 32-Jährige im Januar zur Marketingchefin wurde. Die Betriebswirtin und Eventmanagerin schwärmt von der Lämmertwiete („wird in jedem Guide als eines der süßesten Gässchen Hamburgs genannt“), vom Binnenhafen, der Außenmühle, der „Multi-Kulti-Meile“ Lüneburger Straße, die eingebettet sei in ein attraktives Einzelhandelsumfeld, das vom Phoenix Center bis zum Sand/Neue Straße reiche.
Ein zentraler Ansatz: Mehr Präsenz im Norden der Stadt zu zeigen
Das alles wird auf der neuen Internetplattform zu finden sein. Sie ist in fünf große Oberbegriffe sortiert: Harburg genießen, Leben in Harburg, Lernen in Harburg, Arbeiten in Harburg und Verein für Harburg, wo der Harburg Marketing e.V. seinen Auftritt hat. „Im ersten Schritt haben wir unsere Vereinsmitglieder aufgefordert, die Plattform mit zu bespielen“, sagt Marmon.
Der Verein hat knapp 180 Mitglieder, darunter viele Unternehmen, Einzelhandelsgeschäfte und Gastrobetriebe, aber auch soziale Einrichtungen, die Technische Universität, ihre Tochter Tutech, hit-Technopark und Wirtschaftsverein. Im zweiten Schritt sollen dann weitere Harburger Akteure ins Boot geholt werden.
Ein wichtiger Ansatz des Marketingvereins ist es, mehr Präsenz im Hamburg nördlich der Elbe zu zeigen. Dazu knüpft Marmon Kontakt zu Kollegen und sorgt für mehr Harburg in Hamburger Veranstaltungskalendern. Ein Beispiel sind die Genusstouren, kulinarischen Spaziergänge mit Stadtführern von Urban Guru. Hier wird Essengehen wörtlich genommen: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden drei Stunden lang durch ein historisch, aktuell und gastronomisch interessantes Quartier geführt. Dabei erhalten sie in verschiedenen Restaurants und Cafés Kostproben, die die kulinarische Vielfalt des Viertels schmackhaft machen. Und viel Informationen über das Quartier als intellektuelle Beigabe.
Hamburgs erster Audiowalk wird durch Harburg führen – als interaktive Tour
Beim Aufruf von genusstouren-hamburg.de erscheint als erste von sieben Touren der Harburger Rundgang zwischen Rathaus und Binnenhafen. „Ich wusste von der Wilhelmsburger Tour und habe Urban Guru vorgeschlagen, doch mal einen kulinarischen Rundgang mit Binnenhafen und Lämmertwiete zu machen“, sagt Marmon. „Wir haben dann den Kontakt zu den Gastronomen hergestellt.“ Die Tour sei jetzt ein halbes Jahr im Angebot und werde gut gebucht.
Ein noch größeres Projekt ist gerade in Arbeit: Hamburgs erster Audiowalk wird durch Harburg führen. Die Teilnehmer laden sich eine App auf ihr Smartphone und setzen sich Kopfhörer auf. Die App führt sie dann durch den Stadtteil. Mit Hilfe einer GPS-Ortung ist der Standort bekannt, und es wird erläutert, was an dieser Stelle gerade zu sehen ist. „Es wird eine interaktive Tour. Wenn jemand von der vorgeschlagenen Route abweicht, dann gibt es auch dort Erklärungen.“ Der Hörspaziergang werde sich an Norddeutschlands größter Freiluftgalerie, nämlich den Wandgemälden des Projekts „Walls Can Dance“, orientieren, so Marmon. Voraussichtlich im März geht diese besondere Stadtführung an den Start.
Am 26. November dürfen Kinder ihren Wunschzettel abgeben – mit Erfolgsgarantie
Jenseits des Digitalen arbeitet der Marketingverein weiterhin ganz real daran, die Harburger noch attraktiver zu machen. Am Sonnabend, 26. November, werden Stelzenläufer die Adventszeit begrüßen und Schokolade sowie Wunschzettel verteilen. Die Wunschzettel werden eingesammelt und zum Postamt des Weihnachtsmanns nach Himmelpforten gebracht.
„Jedes Kind bekommt eine Antwort vom Weihnachtsmann“, verspricht Antonia Marmon. Der Gloriatunnel soll eine Weihnachtswand bekommen, bei der Passanten – mit Hilfe von Schablonen – selbst zur Spraydose greifen können. Und auch der Bauzaun des Weihnachtsmarkts vor dem Rathaus soll künstlerisch gestaltet werden. Dort werden in Kooperation mit Walls Can Dance farbenfrohe Banner das bunte Treiben ergänzen.