Harburg. Gospel Train performte an Seite von Jan Delay und Johannes Oerding – und gibt nun zwei lang ersehnte Konzerte in Harburg.
Wenn einer weiß, wie man Menschen mitreißt, ihnen Mut und Hoffnung macht, ihre Herzen öffnet und gute Laune ins Gemüt zaubert, dann er: der Hamburger Musikpädagoge und Komponist Peter Schuldt. Jetzt legt der Gründer und Leiter des Hamburger Jugendchors Gospel Train endlich wieder richtig los. Nach langen schweren Einschränkungen durch Corona gibt sein international bekannter Jugendchor Gospel Train im November wieder zwei große Jahreskonzerte. Am Freitag, den 18. November und Sonnabend, den 19. November stehen „Gospel Train & Friends“ auf der Bühne der Friedrich-Ebert-Halle.
„Jetzt erst recht!“ lautet der Titel des Konzerts. Eine fast trotzige Aussage, die Chorleiter Peter Schuldt ganz bewusst gewählt hat. „Trotz der Pandemie und den vielen internationalen und nationalen Krisen haben wir versucht, uns nicht beirren zu lassen und unseren Optimismus zu behalten“, sagt er. „Auch wenn es bei weitem nicht so leicht war — trotz allem sind Freude, Leidenschaft und Zuversicht zurück. Egal, was kommt, trotz Corona, Krieg in der Ukraine, Energiekrise mit den vielen negativen Auswirkungen: Wir stellen uns drauf ein und sagen fast trotzig: Jetzt erst recht!’“
Proben wurden ins Virtuelle verlagert, Konzerte unter freiem Himmel gegeben
Das langersehnte Jahreskonzert ist ein besonderer Moment — nicht nur für die vielen eingefleischten Gospel-Train-Fans, die seit Jahren für ausverkaufte Konzerthallen sorgen und für die das Event zu den kulturellen Höhepunkten im Hamburger Süden zählt. Es ist auch ein besonderer Moment für die 115 jungen Sängerinnen und Sänger des Chors, der seine Wurzeln in der Goethe Schule Harburg hat. Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown machte das gemeinsame Singen lange Zeit unmöglich. Öffentliche Auftritte waren verboten, Konzerte mussten abgesagt werden.
Trotz der Verbote und Einschränkungen haben die Gospel-Trainer und sein Chorleiter unermüdlich weitergemacht, die Proben ins Virtuelle verlagert, Konzerte in Kleinstgruppen draußen gegeben und zu Weihnachten mit dem Hamburger Liedermacher Rolf Zuckowski ein Musikvideo unter freiem Himmel aufgenommen, das auf Youtube für zahlreiche Klicks sorgte. Im Frühjahr diesen Jahres ging es endlich wieder auf die richtige Bühne. „Und zwar mit Karacho“, wie Chorleiter Peter Schuldt die erfolgreiche Rückkehr seiner Sängerinnen und Sänger beschreibt. „Wir haben gemerkt, dass der Funke sehr schnell auf das Publikum überspringt und den Chor zusätzlich inspiriert“, sagt er.
Gospel Train performte mit Jan Delay und Johannes Oerding im Hamburger Rathaus
Es sei eine Wechselwirkung, und man merke, was alles an Kontakten und Menschlichkeit in den letzten Jahren gefehlt habe. „Gemeinsam einen Klang zu erzeugen und Nähe, Lebensfreude und Emotionen zu teilen, sind unverzichtbar für unseren Chor“, sagt Schuldt, der das Schuljahr 2022/23 dann auch in gewohnter Gospel-Train-Manier mit einem Knaller gestartet hat. Gospel Train übernahm die gesamte musikalische Umrahmung der Ehrenbürgerwürde für Udo Lindenberg im Hamburger Rathaus und performte nicht nur mit Udo höchstpersönlich, sondern auch mit den Hamburger Musikern Jan Delay und Johannes Oerding.
Auch bei seinen Jahreskonzerten in der Eberthalle bekommt der Chor prominente Unterstützung. Moderatorin Luca Büttner, die bis vor kurzem bei Radio Hamburg als „sonnigste Simme der Stadt“ die Morning-Show moderierte, führt durch den Abend. Victor Rodrigues, langjähriger Chorsänger und inzwischen selbst Chorleiter, stellt einige seiner eigenen Songs vor. Michel Kruschwitz, ehemaliger Gospel-Train-Sänger und Songwriter, wird auf der Bühne stehen. Und auch Björn Meyer ist in diesem Jahr wieder dabei. Der Gospeltrainer startete jüngst bei Deutschlands bekanntester Casting-Show „The Voice of Germany“ und kam im Team von Sänger Ray Garvey bis zum Halbfinale.
Peter Schuldt ist stolz auf seine Zöglinge. „Die Beispiele machen deutlich, welchen grandiosen Weg die jungen Sängerinnen und Sänger gehen“, sagt er. Dass diese auch Jahre später noch den Kontakt zu ihrem alten Musiklehrer halten und es genießen, bei den Konzerten dabei zu sein, zeigt aber auch, dass sie die Werte, über die Gospel Train in seinen Liedern singt, nicht nur vortragen, sondern auch tatsächlich leben: Freundschaft, Liebe, Solidarität und Mitgefühl.
Tickets für die Konzerte am 18. und 19. November gibt es bei Ticketmaster und natürlich an der Abendkasse.