Harburg. Erzieherinnen von „Sternipark“-Kitas in Harburg setzen ein starkes Zeichen. Sie schneiden sich Haare ab – aus Solidarität mit Frauen im Iran

Am Freitag schnitten sich 14 Erzieherinnen, Hauswirtschafterinnen und Verwaltungsmitarbeiterinnen im Sternipark Kinderhaus in Harburg jeweils eine Haarsträhne ab. Auch Mitarbeiterinnen aus anderen Harburger Standorten beteiligten sich an der politischen Aktion. Insgesamt waren es 25 Mitarbeiterinnen allein aus dem Bezirk Harburg. Hamburgweit beteiligten sich mehr als hundert Mitarbeiterinnen von Sternipark, die ein Zeichen für Freiheit und Demokratie im Iran setzten.

„Solidarität mit den Menschen im Iran. Wir fordern Demokratie und Freiheit“, so Sara Atrak, Referentin der Geschäftsführung von Sternipark und selbst Iranerin. Sie selbst habe die Heimat ihrer Eltern noch nie besuchen können und wuchs in Harburg auf. „Ein schönes Land in den Händen der falschen Machthaber“, ergänzt sie.

Kindergarten mischt sich immer wieder in aktuelle politische Diskussionen ein

Der Kindergarten mischt sich immer wieder in aktuelle politische Diskussionen ein und fördert die Diskussion um Menschenrechte, Demokratie und Freiheit bereits im Kindesalter. So demonstrierten im Februar rund 200 Kinder aus verschiedenen Sternipark-Kitas im Bezirk in Harburg für Frieden in der Ukraine. Nun engagieren sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen für Menschenrechte im Iran. Mit einer schwarzen Schere fiel eine Haarsträhne nach der anderen. Gesammelt werden die Zöpfe in einer durchsichtigen Plastikbox. Die Haare sollen in einem symbolischen Akt an die politischen Entscheidungsträger in Hamburg übergeben werden.

„Im Iran wurde eine junge 22-Jährige im Polizeigewahrsam zu Tode gefoltert, weil eine Haarsträhne unter ihrer Kopfbedeckung hervorkam“, erklärte Atrak die Aktion. „Ich habe gleich gesagt ich mache mit“, sagt Maria, eine Erzieherin aus der Kita Wilhelmstraße. „Ein paar Haare, die wachsen wieder nach. “ Es sei allerdings ein klares Zeichen gegen Fundamentalismus und gegen das Regime im Iran.

„Starke Frauen entwickeln sich bereits in der Kita“

„Starke Frauen entwickeln sich bereits in der Kita“, erklärt Sara Atrak. Deshalb organisiere man hamburgweit diese Aktion in den Sternipark-Kitas. Dies sei ein sichtbares Zeichen für das Leben. „Im Iran ist es nicht möglich frei zu demonstrieren und seine Meinung zu äußern“, sagt Atrak abschließend. Auch daher sei es bereits in der Kita wichtig, die Kinder zu beteiligen und mit ihnen das Weltgeschehen zu diskutieren. Dann würden sich die Kinder auch später einmal für die universellen Menschenrechte, Freiheit und Demokratie einsetzen.