Hamburg. Verdächtige sollen sogenannte Kolonnenschieber sein. Zoll stellt bei fünfstündiger Durchsuchung Computer und Unterlagen sicher.

Am frühen Mittwochmorgen haben Beamte des Zolls im Auftrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg ein Objekt im Deichhausweg in Harburg durchsucht. Die Razzia war Teil einer großangelegten Aktion in ganz Norddeutschland gegen sogenannte Kolonnenschieber. In Harburg stellten die Beamten zahlreiche Kartons mit Akten und Computer sicher.

Durchsucht wurden Räume einer Personalservice- und Vermittlungsfirma. Die Aktion dauerte etwa von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr. In dem Ermittlungsverfahren geht es unter anderem um Geldwäsche und bandenmäßige Beitragsvorenthaltung. Nach bisherigen Ermittlungen erzielten die Tatverdächtigen, teilweise Geschäftsführer eigener Unternehmen, im Zeitraum von Januar 2018 bis heute umfangreiche Leistungen in Millionenhöhe.

Unternehmen sind im gesamten Norddeutschen Raum

Die betroffenen Unternehmen sind im gesamten Norddeutschen Raum ansässig und in den Branchen Bau, Sicherheit und Logistik tätig. Zur Erbringung dieser Leistungen wurden laut Staatsanwaltschaft Arbeitnehmer eingesetzt, die nicht zur Sozialversicherung angemeldet waren. Außerdem bedienten sich die Tatverdächtigen wohl sogenannter Abdeckrechnungen zur Generierung von Geldern, die zur Zahlung der Schwarzlöhne benötigt wurden.

Eine erste Spur hatte sich 2018 aus einer Routine-Personenkontrolle des Hauptzollamtes Hannover auf einer Baustelle ergeben. Die anschließenden Ermittlungen führten zu immer weiteren Verdachtslagen in einem großen Firmengeflecht.