Harburg. Unmut: Bezirkspolitiker erfuhren vom Heimfelder Verkehrskonzept nicht im Vorwege, sondern erst durch eine Abendblatt-Meldung

Sprechen sich die unterschiedlichen Stellen im Harburger Bezirksamt eigentlich untereinander ab, und wenn nein: Warum nicht? Diese Frage stellten sich die Politiker im Mobilitätsausschuss der Bezirksversammlung am Donnerstag. Der Anlass war, dass das Bezirksamt zu einer Öffentlichkeitsbeteiligung für ein Mobilitätskonzept aufgerufen hatte, das Probleme in Heimfeld und Eißendorf -- speziell wohl im TUHH-Umfeld – lösen soll. Die Bezirkspolitiker hatten davon nicht im Vorwege, sondern erst durch eine Abendblatt-Meldung erfahren, dabei möchte der Mobilitätsausschuss in Mobilitätsfragen gerne mitreden. Die Abgeordneten äußerten deshalb Unmut gegenüber dem anwesenden Bezirksamtsvertreter Andreas Svensson, Leiter der Tiefbauabteilung im Fachamt „Management des öffentlichen Raums“.

Tiefbauabteilung ist selbst verärgert

Der konnte allerdings nur entschuldigend schulterzucken: Auch sein Fachamt sei von der Meldung überrascht worden. Das Konzept wird vom Fachamt „Stadt- und Landschaftsplanung“ erstellt. Das ist ebenfalls im Baudezernat angesiedelt und eigentlich sollte die Kommunikation zwischen den Ämtern klappen. In diesem Fall ging die Verkehrsplanung an den Tiefbauern vorbei, was diese selbst verärgert.

Das Bezirksamt erarbeitet gemeinsam mit dem Wiesbadener Planungsbüro „Mociety Consult“ bis Mitte 2023 zusammen mit Bewohnern und „weiteren Akteuren“ Maßnahmen für den Fuß-, Rad- und motorisierten Verkehr. „Schwerpunkte liegen auf· dem ruhenden Verkehr und der Neuordnung des öffentlichen Raumes zugunsten von nachhaltigen Mobilitätsformen“, heißt es in der Mitteilung dazu.

„Das ist ein ärgerlicher Absprachefehler“

Diese Mitteilung erreichte die Presse am Montag. Da lief die Öffentlichkeitsbeteiligung bereits sechs Tage, ohne dass die Öffentlichkeit davon gewusst hätte. Immerhin geht es um emotionale Themen, wie Parkplätze und Gehwege. „Das ist ein ärgerlicher Absprachefehler“, sagt Bezirks-Pressesprecherin Sandra Stolle. „eigentlich sollte die Kommunikation der Projektpartner übernehmen.“