Harburg. Vom 9. bis 11. September öffnen sich im Alltag verschlossene Baudenkmäler dem Publikum. Viele Führungen gewähren tieferen Einblick.
Einmal im Jahr, am Tag des offenen Denkmals, erhalten Hamburger und Touristen bei Führungen, Rundgängen und kulturellen Veranstaltungen Einblicke in normalerweise nicht öffentliche Baudenkmäler. Längst ist der Tag auf ein ganzes Wochenende ausgeweitet worden – in diesem Jahr können sich die Besucher vom kommenden Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. September, von Denkmalpflegern, Architekten, Historikern sowie Vereinen und Initiativen die Baugeschichte erläutern lassen und das historische Flair der Gebäude erleben. Die Pforten öffnen sich auch im Bezirk Harburg.
Drei Führungen durch das Harburger Rathaus
Das Harburger Rathaus öffnet am Freitag, 9. September, seine Tore und bietet drei Führungen an. Eine wendet sich speziell an Kinder und Jugendliche, das Mindestalter beträgt zwölf Jahre. Es geht nicht nur um das (vierte) Rathaus Harburgs und seine Geschichte, sondern auch um den heutigen Rathausplatz. Neben einem Besuch im großen Sitzungssaal und dem Dachboden wird es einen kleinen Austausch mit „Bürgermeisterin“ Sophie Fredenhagen geben. Die Führungen für Erwachsene starten um 9.30 und 12 Uhr.
Durch das Rathaus führt der Schauspieler, Autor und Harburg-Experte Fabian Pleiser. Auf dem etwa 90-minütigen Rundgang sehen die Besucher den Großen Sitzungssaal mit historischen Buntglasfenstern und steigen unter das Dach, wo sich seit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg das Uhrwerk der Turmuhr befindet. Für alle Führungen ist eine Anmeldung erforderlich, bis spätestens Mittwoch per E-Mail pressestelle@harburg.hamburg.de.
Binnenhafen bildet den Schwerpunkt der Veranstaltungen
Der Harburger Binnenhafen bildet den Schwerpunkt der Veranstaltungen. Für Sonntag hat der Museumshafen Harburg ein siebenstündiges Programm von 11 bis 18 Uhr zusammengestellt. Mit dabei: der gelbe Liebherr-Portaldrehkran, der frisch restaurierte blaue Peiner-Werftkran, die Eisenbahnwaggons, die fahrende, 101 Jahre alte Vereinsbarkasse „Jan“ sowie viele andere Schiffe des Museumshafens, die für die Besucher ihre Türen und Luken öffnen. Wer mag, kann den Sackkarrenführerschein machen oder an anderen Stationen aktiv werden. Dazu gibt es Musik, Kaffee und Kuchen.
Das Kontorhaus am Kanalplatz 6 ist am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet und bietet um 15 Uhr eine halbstündige Führung an. Ein Barkassenshuttle verbindet die Hamburger City (Anleger Hohe Brücke 2) mit dem Binnenhafen (Kanalplatz). Die meisten Fahrten sind allerdings schon ausgebucht. Wer sein Glück versuchen möchte , findet Zugang im Internet unter www.muhahar.de/barkassenshuttle.
Zwei Harburger Schulen sind beim Denkmaltag vertreten
Auch zwei Harburger Schulen sind beim Tag des offenen Denkmals vertreten. Am Sonntag um 11 Uhr und 15 Uhr starten halbstündige Rundgänge durch den Gebäudekomplex der Goetheschule, Eißendorfer Straße 26. Seit 1876 gab es dort die Schultypen Realgymnasium, Volksschule, Gewerbeschule, Realschule, Grundschule, Fortbildungsschule, eine Zweigstelle der Freien weltlichen Schule, Gesamtschule und eine Stadtteilschule. Dazu kommen noch zwei Sporthallen (auf dem Gelände des zerstörten Harburger Theaters) und etliche Erweiterungsbauten. Die Teilnahme ist nur nach zeitnaher Anmeldung möglich unter der Mailadresse barnick-radke@t-online.de oder telefonisch unter 040/768 16 44.
Am kommenden Sonntag von 11 bis 13 Uhr öffnen sich die Pforten des Friedrich-Ebert-Gymnasiums. 1929/30 wurde das heutige Gebäudeensemble, dessen Mittelpunkt die Friedrich-Ebert-Halle bildet, durch das Hochbauamt der Stadt Harburg-Wilhelmsburg errichtet. Der Backsteinbau steht in der Tradition der Bauhausarchitektur und folgt Prinzipien, die Oberbaudirektor Fritz Schumacher für moderne Schulgebäude gefordert hatte. Um 11 und 12 Uhr starten jeweils halbstündige Führungen.
Windmühle Johanna in Wilhelmsburg hat am Sonntag geöffnet
Etwas weiter nördlich ist die Windmühle Johanna in Wilhelmsburg zu besichtigen (Sonntag von 14 bis 18 Uhr). Die Mühle an der Schönenfelder Straße 99a wurde 1875 als zweistöckiger Galerieholländer errichtet und ist heute das Wahrzeichen der Elbinsel Wilhelmsburg und Hamburgs „Hochzeitsmühle“. Sie besitzt noch eine umfangreiche, weitgehend funktionsfähige technische Ausstattung. 1997/98 restaurierte der Mühlenverein das technische Denkmal komplett. 2013 entstand der Neubau des Backhauses nach historischem Vorbild.